Die ArtBrothers Kraxentrouga wirbeln wieder einmal durch Südtirol…

Sie sind durch Südtirol gespritz-tourt, haben den Nationalrat in Wien beweihräuchert, Dolomiten-Eier entdeckt, ein WC in Franzensfeste, das Projekt Ried bei Percha und den BrennerBasisTunnel beklatscht, Politikerinnen und Politiker fliegen lassen, unzählige Orte, Dinge und auch Menschen plombiert und zu Kunstwerken erklärt, zur Kunstbeichte gerufen, die Polit-Kasperle-Puppen tanzen lassen, sogar gebettelt, auch gefeiert, gedacht, so Manches von Innen nach Außen gekehrt und Südtirol, Tirol und China weder verschönt noch verschont (kommenden Freitag, 22.2.2013 um 19 Uhr eröffnen sie in der Galerie Foto Forum in Bozen die entsprechende Ausstellung „Südtirol ist schön – Wir sind ein Produkt“).

Sie haben also nicht nur Blütenstaub aufgewirbelt. Und die neueste Aktion der beiden Brüder ist die Plombierung 13: Die Autonome Südtiroler Bürokratie wird zum Kunstwerk erklärt. Im Folgenden geben wir die hochoffizielle Erklärung der Kunstgebrüder wieder:

ARTbrothers kraxentrouga, Armin Mutschlechner & Luis Seiwald
Aktion LXIV – Plombierung 13: Die Autonome Südtiroler Bürokratie
wird zum Kunstwerk erklärt.
Bozen, Landhaus 4, 31.01.2013

Dem wichtigsten Stellvertreter und gestrengen Hüter der Südtiroler
Beamtenschaft, Engelbert Schaller, Direktor der Landes-Abteilung 4,
Personalwesen, wurde am 31.01.2013 eine Unterschriftenmappe „entzogen“ und
diese mittels Plombierung (Plombe Nr. 13) zum Kunstwerk erklärt. Die Bürokratie
hat in Südtirol längst schon künstlerischen Rang erreicht, denn es ist wahrlich
hochartifizielle Kunst, wie Gesetze und Dekrete verfasst sind und wie bestimmte
Texte bereits den Rang konkreter Poesie erreichen. Auch der lange Weg durch die
Irrgänge der Bürokratie gleicht oft einem künstlerischen Labyrinth, in dem
jeder Versuch des Abbaus nur zu neuen Verästelungen führt.

Die ART brothers kraxentrouga schätzen Engelbert Schaller, wie er seit 4
Jahrzehnten unerschrocken mit gesträubtem Haar die Entwicklung verfolgt und nur
beim FC Südtirol ein wenig Ausgleich findet. Es ist wohl sein Gsieser Naturell,
das ihn dazu befähigt, den Anfechtungen von St. Bürokratius standzuhalten. Die
Unterschriftenmappe wurde mit Auszügen aus dem Terminkalender des
Landeshauptmanns bereits von der Leitung der DOCUMENTA 2017 in Kassel
angefordert. Es besteht die konkrete Absicht, das Kasseler Ausstellungspalais
‘Fridericianum’ in ‘Luisaneum’ umzubenennen und zur Metropole der Burocratic
arts zu entwickeln.

Für etwaige Information können Sie sich gerne an uns wenden.
Mit freundlichen Grüßen,
ART brothers kraxentrouga
Armin Mutschlechner & Luis Seiwald
Mühlbach/Gsies, 01.02.2013