Culture + Arts > More

January 31, 2013

Kulturschaffende aller 3 Regionen vereinigt euch: der Euregio-Workshop an der Uni Bz

Verena Spechtenhauser

Design-Studierende der Uni-Bozen denken an 2019 und die Kulturhauptstadt: das Thema der Projektarbeiten des Wintersemesters 2012/13 lautete “Design Culture Economy”  und sollte Venedig mit dem Nordosten Italiens Kulturhauptstadt werden, könnten einige der Ideen produziert werden. 

Spätestens seit der gelbe 19×19 Container auf Promotionstournee durch Südtirol geschickt wurde, müsste/sollte/dürfte es eigentlich fast jeder wissen: Südtirol bewirbt sich zusammen mit Venedig, den Regionen Veneto und Friuli Venezia Giulia sowie der Provinz Trentino um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2019. Das Motto für 2019 – Kultur trifft Wirtschaft – passt dabei zu Südtirol wie die Faust aufs Auge. Daneben stehen aber auch Schlagworte wie Mehrsprachigkeit und Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Mittelpunkt der Bewerbung. In diesem Sinne trafen sich am vergangenen Dienstag, 29.1.2013 auf Einladung der Kulturlandesräte Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini und Florian Mussner die [für sie] wichtigsten Kulturvereinigungen und kulturellen Institutionen aller drei Länder (sprich Trentino, Südtirol und Tirol) zu einem Workshop an der Universität Bozen. Mit dabei an den Arbeitstischen waren auch wir von Franz, um über den Stand und die Aussichten der Kulturhauptstadt-Bewerbung zu diskutieren.

Und was sagen Politik und offizielle Vertreter zur momentanen Situation der Bewerbung? Wie üblich bei Veranstaltungen dieser Art wurde auch die eine oder andere Rede gehalten: Landesrat Christian Tommasini eröffnete den Workshop und sprach über seine Erwartungen an das Projekt Europäische Kulturhauptstadt 2019 – nämlich hochwertige Arbeitsplätze im Kulturbereich, wirtschaftliches Wachstum und einen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung. Ebenfalls anwesend war auch der Präsident des Promotorenkomitees Innocenzo Cipoletta, der in der Mittagspause, über den Stand und die Herausforderungen der Bewerbung berichtete: eine Bewerbung, die laut Cipoletta aufgrund der verschiedenen Sprachen und der unterschiedlichen Entwicklungen der Bewohner in den verschiedenen Regionen und Provinzen keine normale [?] sei. Das Bewerbungskomitee, so Cipoletta, setze auf das Netzwerk von Universitäten, Wirtschaft und Kultur, und die Zusammenarbeit zwischen diesen Bereichen könne neue Entwicklungen anstoßen, die anderen Regionen zum Vorbild dienen könnten. Als Vorbild für die Euregio Trentino-Südtirol-Tirol und die Bewerbung 2019 könnte die Euregio Maas-Rhein dienen (Grenzraum Belgien, Deutschland und Niederlande), welche der ständige Vertreter der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Rudolf Godesar, in einem Impulsreferat vorstellte. Dabei sprach er auch einige interessante Projekte an, u. a. eine Internetplattform, welche in Zukunft die kulturellen und touristischen Angebote der gesamten Europaregion Maas-Rhein abdecken soll. Für Godesar ist Kultur weder ein Allheilmittel für die Massen noch kann Kultur die Weltwirtschaftskrise bezwingen. Der Euregio Trentino-Tirol-Südtirol legt er aber eine funktionierende und innovative Kreativ-Wirtschaft ans Herz, ebenso wie die Miteinbindung der Bürger in das kulturelle Geschehen.

Viele Worte, aber wo bleibt die Kreativität? Unbestritten ist die enge Verbindung zwischen der Kandidatur und der Freien Universität Bozen. An der Fakultät für Design haben sich die StudentInnen Gedanken darüber gemacht, wie Design der Bewerbung hilfreich sein kann. In Zusammenarbeit mit der Firma Thun wurden in der Reihe Caffé al volo Kaffeetassen und Espressomaschinen zum Thema Europäische Kulturhauptstadt 2019 designt. Daneben stellte Prof. Antonio Benincasa von der Fakultät für Design and Art auch das Fotoprojekt “Diversity Portraiture: Embracing a Genuine Community” vor, das in einem Workshop mit Steve Proctor entstand. Zu sehen sind die Objekte und Fotografien im 3. Stock des F-Gebäudes der Uni Bozen.

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.