Dinner Downtown #1: Lust auf Sex?

“Uh, Sex”, denkst du dir und ich kann deine große Augen sehen. “Das les’ ich”, sagst du, “wurscht, wer mir da über die Schulter lugen sollte.” Du willst wissen, wer wann, wie oft, mit, auf, neben und unter wem Sex hat, ich kann deine Ungeduld riechen. “Das kann ich mir nicht entgehen lassen, da soll die Oma im Bus komisch schauen solang’ sie will und selbst, wenn mir der Bischof höchstpersönlich zu meinen heißgelaufenen Gesichtsbäckchen gratulieren wollte”, denkst du und ich kann deine Aufregung fühlen. Weil du um Himmels willen einfach wissen musst, was da los ist mit dem S-e-x.
Das funktioniert doch immer, oder? Es funktioniert und du kriegst heiße Ohren und zittrige Hände wie die gute alte Shere Hite, die letztes Jahr 70 geworden ist. “Shere wer”, fragst du, “hä?”. Dann fang’ an zu kramen in deinen Bücherregalen und der Garage und in deinem fantastischen Internet-Kasten und du siehst: “Uh, die hat’s doch tatsächlich geschafft über ein Thema zu schreiben, wo normalerweise die Fragezeichen über den Köpfen nur so in die Luft pluppen.” Das sexuelle Erleben der Frau. Kann’s was Schöneres geben, Männer? Interviews mit 1.800 Frauen hat die Shere gemacht, sie sprechen lassen über ihre Erfahrungen mit Sex, Masturbation und Orgasmen. Und das in den 1970er Jahren, sherer Wahnsinn, das ist ein Buch, mit dem du tagelang nicht hinter dem Ofen herauskommen willst.
Erwarte mich hier, Liebes, wenn du dann soweit bist. Und ich werd’ dir ‘was erzählen von den 1.800 Frauen- und Männerstimmen in mir. Die können es auch kaum erwarten auszubrechen.