Geographie auf Litauisch #2

Geographie auf Litauisch #2

Die Ostsee von einer Düne aus

Diesmal, um das Leben etwas komplizierter zu machen, ein etwas mehr visueller Ansatz: Exkursion auf Smiltynė, Nordspitze der Kurischen Nehrung, seit 2000 zum Unesco Weltkulturerbe erklärt.

Geographie bedeutet geografija, Berg → kalnas, Hügel → kalva, Düne → kopa, Meer → jūra, Ostsee ist daher Baltijos jūra, Küste → krantas, Kurische Nehrung → Kuršių Nerija, Klaipėda Hafen → Klaipėdos uostas, Fähre → keltas, Strand → paplūdimys und kompliziert ist sudėtingas.

Übersicht von Smiltynė

Die Region Klaipėda (Klaipėdos apskritis) ist die einzige Region in Litauen, die sich über die ganze litauische Küstenzone erstreckt. Klaipėda ist die größte und einzige Hafenstadt. Nebenbei gibt es noch die Gemeinde von Palanga (Palangos savivaldybė), die Gemeinde von Nidden (Neringos miesto savivaldybė)und die von Klaipėda (Klaipedos savivaldybė).
Bemerkenswert ist die Gemeinde von Nidden. In dieser Gemeinde gibt es etwa 24 Einwohner: Nida ist Teil der Kurischen Nehrung und somit seit dem Jahr 2000 Unesco Weltkulturerbe.
Es ist Sonntag Nachmittag (Sekmadienio popietę) und ich nehme die Fähre (keltas) nach Smiltynė. Smiltynė ist die nördlichste Spitze der Nehrung und von Klaipėda sehr leicht mir der Fähre erreichbar. Permanent leben in Smiltynė etwa 50 Einwohner und vor dem 2. Weltkrieg war dieser Ort eine luxuriöses Dorf, mit einem Casino und einem Hotel namens Kurhaus.

Das Kurhaus auf Smiltynė: einst Zeuge der „exklusiven“ Vergangenheit dieses Ortes

Nach 15 Minuten Fahrt bin ich in Smiltynė angekommen und begebe mich westwärts Richtung Strand. Die Atmosphäre ist etwas surreal: dichter, herbstlicher Laubwald, sehr viele Bäume sind Richtung Osten geneigt – wegen der starken Stürme, typischer Waldgeruch, es riecht auch sehr stark nach Pilzen, und zur selben Zeit vernehme ich ein sehr penetrantes Wellengeräusch.

Wald → Miškas

Nach etwa 20 Minuten erreiche ich die Vordünen. Ein Steg bringt mich hoch, selbstverständlich nicht der im Bild in Bild unten.

Ein Steg oder was davon übrig ist

So, endlich, die Ostsee mit Strand. Ich klettere die Düne runter und werde auf dem Strand fündig: Eine Macoma Baltica oder auch Baltische Plattmuschel.

Macoma Baltica

Die Kurische Nehrung ist 92 km lang und auf zwei Staaten aufgeteilt: Litauen und die russische Region von Kaliningrad (Kaliningrad Oblast). Das Foto unten zeigt eine Perspektive Richtung Süden der Nehrung. Endloser Strand, feiner Quarzsand, Dünen, etwas windig und wie so oft, Wolken bedeckter Himmel.

Am Strand

Langsam begebe ich mich in Richtung Heimweg. Die Sonne gibt so langsam den Geist auf, es wird gleich kälter (šalčiau) und der Wind wird stärker (stipresnis). Hier ist eine der vielen Rampen, die zum Strand führt und mich selbstverständlich wieder zurück zur Fähre.

Heimweg 1

Dichter Kiefernwald (pušynas) begleitet mich auf dem Heimweg, auch die Sonne wollte mich nochmal zu Gesicht bekommen.

Heimweg 2

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