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October 13, 2012

Die Erlösung des Ritters von Juval – von Tschars zum Schloss Juval

Franz

Diese Wanderung führt an den Bewässerungskanälen am Stabener Sonnenberg entlang, der Weg verläuft streckenweise durch Kastanien- und Mischwald und bringt uns zum Schloss Juval, dem Sommerwohnsitz von Reinhold Messner.

Wir starten auf dem Parkplatz kurz vor dem Ortseingang nach Tschars (627 m) und wandern Richtung Dorfzentrum. An der Mühle biegen wir rechts ab. Wir gehen durch die Großgasse, dann den Garlweg nach rechts in Richtung „3 Waalweg Juval“. An der Wegkreuzung am nördlichen Ortsende halten wir uns rechts. Der Weg steigt an, bis wir nach einer ½ Stunde auf den Schnalswaal treffen. Bei der Jausenstation Sonnenhof nehmen wir den Weg Nr. 1, der uns in wenigen Minuten zum Schloss Juval (927 m) bringt. Früher soll hier der schwarze Ritter rastlos durch das Schloss gegeistert sein. Nach der Besichtigung gehen wir auf der Zufahrtsstraße hinab. Vor dem Schlosswirt treffen wir wieder auf den Schnalswaal. Wenn man einen kurzen Abstecher nach rechts macht, kann man eine Waalerhütte und eine funktionsfähige Waalschelle besichtigen. An der Linkskurve vor dem Schlosswirt gehen wir rechts durch den Tunnel und danach bis zum Sonnenhof. Hier biegen wir auf dem Weg Nr. 1 nach links ab Richtung „Staben“ und nach wenigen Minuten bergab rechts auf den Stabner Waalweg. Nach etwa einer Stunde erreichen wir unseren Ausgangspunkt Tschars.

Infos in Kürze
Schöner Rundwanderweg, etwa 1½ Stunden Anstieg, Rückweg etwa 1¼ Stunden, ca. 310 Höhenmeter. Schloss Juval ist von Palmsonntag bis Ende Juni und von Anfang September bis Anfang November mit Führung zu besichtigen. Geöffnet 10–16 Uhr, Mi Ruhetag. Tel. 348 4433871, www.messnermountainmuseum.it

Die Erlösung des Ritters von Juval
Vor langer Zeit wohnte in dem alten Gemäuer von Schloss Juval eine Bauernfamilie. Eines Abends saß die Bäuerin mit ihren Kindern in der Küche und wartete auf die Rückkehr ihres Mannes, der auf den Markt nach Kastelbell gegangen war. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein schöner, schwarz gekleideter Ritter kam herein. In der Hand hielt er drei Weinflaschen. Er nahm ein Glas vom Gestell, füllte es und bot es der Bäuerin zum Trank, doch diese wich entsetzt zurück. Da gab er das Glas den Kindern, die den Wein austranken und immer zutraulicher zu dem fremden Mann wurden. Schließlich tranken sie alle drei Flaschen aus, wobei sich die Mutter nicht traute, es ihnen zu verbieten. Der schwarze Ritter wurde mit jeder ausgetrunkenen Flasche heller und als der letzte Tropfen geleert war, war er schneeweiß. Er dankte den Kindern für die Erlösung und verschwand. Seitdem soll es im Schloss nicht mehr spuken!

Die ungekürzte Fassung mit weiteren Wandertipps und Sagen zum Erzählen findet ihr in eurer Lieblingsbuchhandlung im Buch:
Sagen erleben in Südtirol
Dieter Buck
40 Familienwanderungen zu magischen Plätzen
Folio Verlag (Bozen/Wien)
ISBN 978-3-85256-455-5

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