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June 28, 2012

Fotowettbewerb photonights 2012: Stilbruch das Thema, Anmeldung bis 1. Juli

Verena Spechtenhauser

Meran und den Meranern fehlt es wirklich nicht an kreativen Ideen und Menschen, die diese auch umsetzen. Eine davon ist der Fotowettbewerb photonights, der heuer bereits zum sechsten Mal veranstaltet wird. Und einer davon ist ihr Initiator, der Meraner Harry Reich. Sein Ziel hinter der Idee: kulturell mehr Bewegung in die Kurstadt zu bringen und auch Menschen zu begeistern, die nicht unbedingt Berufs-Fotografen sind, aber eine Passion zur Fotografie teilen. Und die Rechnung ist aufgegangen. photonights ist mittlerweile ein Begriff, auch über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus, und immer mehr Teilnehmer bereichern den Wettbewerb mit Fotografien, deren Qualität von Jahr zu Jahr steigt.

Mit dem Fotowettbewerb ist auch das Team rund um Harry Reich gewachsen. Mittlerweile stehen ihm neben Erwin Seppi von der Galerie ES contemporary art gallery Meran und dem Art Director Holger Mertz auch Andrea Dürr vom Grafikbüro loladesign sowie die Fotografin und Künstlerin Laura Zindaco zur Seite. Mit den beiden letzteren haben wir uns über photonights 2012 unterhalten:

Das diesjährige Wettbewerbsthema lautet Stilbruch. Was stellt ihr euch darunter vor?

In der Kunst, Architektur und der Mode versteht man Stilbruch als ein „das Gesamte, störende Element“. Dies kann vom Künstler durchaus beabsichtigt sein. Meist hat dies für den Betrachter auch einen gewissen Unterhaltungswert. Man könnte aber auch beobachten, wie es sich in unserem Alltag verhält? Finden wir den Stilbruch da immer noch amüsant? Oder nervt er? Ist er ein mittlerweile willkommenes „Muss“ für die Weiterentwicklung – nicht nur der Kunst – sondern auch in unserer Gesellschaft? Oder ist er nur noch eine billige Ausrede, um Unangepasstes, Unpassendes, zu erklären. Und was ist mit den Menschen, die sich nicht anpassen. Nicht wollen. Oder nicht können. Sind die auch „störendes Element im Gesamtwerk“?
Dieses Wettbewerbsthema Stilbruch macht es sicher nicht leicht. Nicht den Fotografen und nicht dem Publikum. Wir hoffen jedenfalls, dass viele interessante Bilder eingereicht werden, Bilder die unser Jetzt, Hier und Heute widerspiegeln. Bilder die gefallen sowie Bilder, die stören.

An wen wendet ihr euch konkret und was erwartet ihr euch von den diesjährigen Einsendungen?

Die Veranstaltung ist generell offen für alle fotointeressierten Menschen. Aber es sind schon mehrheitlich Leute, die auch beruflich irgendwie mit Kunst, Bild oder Fotografie zu tun haben. Vor allem erwarten wir uns aber ein breites, offenes, freies und wildes Stilbruch-Spektrum.

Sind Wettbewerbe inzwischen nicht überholt, die Menschen übersättigt?

Wir glauben, dass gerade ein Wettbewerb in dieser Form, wie wir ihn veranstalten, ein spannendes Projekt ist. Denn schließlich ist es ja nicht nur ein reiner Wettbewerb, sondern zu allererst möchten wir eine Ausstellung der Arbeiten präsentieren und den Fotografen ein „Medium“ zur Verfügung stellen, ihre Arbeiten zu zeigen. Das ist nach wie vor der Hauptgrund, warum wir dieses Projekt machen.

photonights gibt es jetzt seit 2006. Wie wird der Wettbewerb aufgenommen und wie hat er sich mit der Zeit verändert?

Anfangs hatten wir keine sehr organisierte Struktur. Vieles hat sich spontan entwickelt ohne ein festes Konzept. Durch den Zuwachs des Teams sind natürlich auch neue Fragen entstanden und so hat sich auch das Konzept konkretisiert. Wir haben viele Gespräche mit Leuten aus der Branche geführt und untereinander sehr viel diskutiert und debattiert. So war es für uns auch ein Entwicklungsprozess, herauszuarbeiten in welche Richtung photonights gehen soll.
Um den Künstlern einen extra Ansporn zu bieten sich mit den Themen intensiv auseinanderzusetzen vergeben wir außerdem seit 2010 sowohl einen Jury- als auch einen Publikumspreis: einmal ein Helikopter Rundflug von einer Stunde mit Airway Helicopters, der andere Preis wird in Kürze mitgeteilt.

Was passiert mit den eingesandten Bildern und den Gewinnerbildern?

Bis zum letzten Jahr wurden die Fotos bei der Eröffnung auf eine Riesenleinwand projiziert. Der musikalische Hintergrund zur Projektion stammte vom Pianisten Michael Lösch und wurde gezielt für die Bilderserien komponiert und live gespielt. Heuer kommt eine Neuigkeit dazu: Neben der Projektion findet eine Ausstellung statt, für die jeder Fotograf eine noch zu definierende Fläche bekommt, die er bespielen kann, wie er möchte (d. h. einen Riesendruck oder viele Miniaturen, Fotopapier oder alternative Unterlagen usw.) Ebenfalls neu in diesem Jahr ist, dass wir eine spannende Location – den alten Bauhof Meran – als Veranstaltungsort nutzen können.

Neugierig geworden? Die Anmeldung zum Wettbewerb ist noch bis zum 1. Juli 2012 möglich. Mehr Informationen findet ihr hier: www.facebook.com/groups/135917382626.

Am 21. September findet die Vernissage bzw. Projektion der Fotos und die Ausstellung der gedruckten Exponate statt. Am 22. September: Projektion + Ausstellung + Preisverleihung. Die Abende werden mit verschiedenen Events begleitet (Sound, DJ etc.). Publikumspreis + Jurypreis sind: Panoramarundflug über 1 Stunde im Hubschrauber mit Airway Helicopters inklusive bezauberndem Ausblick über die Südtiroler Berglandschaft aus der Vogelperspektive und eine Übernachtung mit Abendessen und Frühstück für 2 Personen im wildromantischen Schloss Pienzenau oberhalb Meran.

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