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June 26, 2012

We Are Panorama4: Sissa Micheli

Franz

Geboren 1975 in Bruneck, lebt und arbeitet in Wien. Studierte von 2000 bis 2002 an der Schule für künstlerische Photographie Wien und von 2002 bis 2007 an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ausgewählte Projekte und Ausstellungen: 2012 A room with a view, Bäckerstraße 4, Wien. 2012 Aneignung II – Re-Inactment, Fotogalerie Wien. 2012 ME, MYSELF & THEM, Künstlerhaus Wien im Rahmen des Monats der Fotografie eyes on. 2012 Salon photographique, Wien. 2011 One For All, Kunsthalle Project Space, Wien. 2011 Le Choix de Paris, Cité Internationale des Arts, Paris. 2011 Zeichnung und Fotografie II, im Rahmen der Reihe Zeitgenössische Kunst im Parlament. 2010 Triennale Linz 1.0. Gegenwartskunst in Österreich, Lentos, Linz. 2009 Close Up, Detecting Borders, Fotoforum West, Innsbruck. 2008 Remind me—rewind me, MUSA Startgalerie, Wien. Preise/Wettbewerbe: 2008 Preis der Akademie; Preis Fotografia Europea – Reggio Emilia; Arte Laguna, Venezia; Premio Pagine Bianche d’Autore. Förderungen: 2006 New York Stipendium; 2009 Atelierstipendium des BMUKK – Cité Internationale des Arts-Paris. 

Deine erste Erinnerung, was Kunst betrifft? Mein Onkel war Filmemacher. Er bewegte sich zwischen Dokumentation und Fiktion. Das war mein erster Kontakt zur Kunst. Zur zeitgenössischen Kunst kam ich erst später.

Welche (Kunst)Veranstaltung hat dich am meisten beeindruckt und dein Leben verändert? Die Mappenschauen bei Friedl Kubelka und das Treffen mit Louise Bourgeois in ihrem Atelier in Chelsea, New York in 2006.

Wo hast du deine Ideen? In der Hosentasche.. Meine Ideen lassen sich nicht geografisch verorten.

Kulturelle Freuden? Ein Konzert, ein Film, eine künstlerische Arbeit, ein Buch kann meinen Geist beschwingen.

Dein Lieblingskünstler? Wieso? Das wechselt ständig. Roman Signer, Urs Fischer und Pipilotti Rist sind großartig. Sie loten Grenzen aus und bleiben dabei poetisch.

Was heißt es, Künstlerin zu sein? Auf den Grund zu gehen, über den Tellerrand zu blicken, an Grenzen zu stoßen, Fragen aufzuwerfen, Dinge zu hinterfragen und sozialkritisch zu agieren.

Kunst ist? Kunst ist lebensnotwendig, aber für viele immer noch unzugänglich. Sie nährt den Geist! Sie sollte aussagekräftig und revolutionär sein. Oft ist sie nur mittelmäßig.

Deine erste Ausstellung? In einem Ausstellungsraum in der Schleifmühlgasse, den damals das internationale Künstlerduo Muntean&Rosenblum hatten, kuratiert von Edek Bartz. Es war eine Fotoserie. Diese wurde anschließend angekauft und ging in die Sammlung Rupertinum in Salzburg.

Schaust du Fernsehen? Falls ja, was? Selten. Die Nachrichten, Filme und Krimiserien. 

Liest du? Welche Zeitungen? Der Standard, der Falter, die Zeit, NY Times online und La Repubblica, Alto Adige, Dolomiten etc.

Welche Musik hörst du? Alles von Klassik über elektronische Musik bis zu alternativem und minimalen Rock. Am liebsten Mischungen aus verschiedenen Stilrichtungen. Ich mag es, wenn Kontraste aufeinandertreffen.

Wenn dein Leben ein Film wäre, wer würde Regie führen? Ganz klar: Aki Kaurismäki.

Was gefällt dir an Südtirol nicht? Die Engstirnigkeit, Diese haben wir ja damals am Froschskandal in Bozen beobachten dürfen.

Was fehlt dir in Südtirol kulturell? In den letzten Jahren hat sich kulturell einiges getan. Allerdings fehlt die Vielfältigkeit an kulturellem Angebot auf hohem Niveau, das Interesse an Kunst, Kunstsammlungen und Galerien, Räume für Kunst.

Was bedeutet es, Südtirolerin zu sein? Ich profitiere vom sprachlichen Reichtum Südtirols. Ich bin mit zwei Sprachen aufgewachsen und habe anschließend zwei weitere an der Universität in Wien studiert. Dies kommt mir auch künstlerisch zu Gute.  Im Ausland, im deutschsprachigen Raum bedeutet es aber auch, nicht erkannt zu werden. Meistens fragen mich die Leute, ob ich aus der Schweiz komme.

Welche Ausstellung oder welchen Künstler/Künstlerin möchtest du in Südtirol sehen? Jenny Holzer, Pipilotti Rist, Asta Gröting, Sophie Calle, Francesca Woodman.

Von hier aus ist die Welt… Hinter den Bergen.

Was macht dich glücklich? Der geistige Austausch, ein philosophisches Gespräch, meine Freunde, eine erfüllte Sehnsucht, die Schwärmerei, der Exzess.

Was macht dich unglücklich? Die Falschheit und Grausamkeit der Menschheit. Unfrei zu sein.

Foto: Nathan Murrell 2012

Panorama4, Neue Kunst in Südtirol, Arte nuova in Alto Adige, Ert nueva de Südtirol, www.provinz.bz.it/panorama

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