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June 9, 2012

IFFI 2012 – die Gewinner: Archeo, Lieux Saints, Monsieur Lazhar, Bayiri – La Patrie

Kunigunde Weissenegger

Seit wenigen Sekunden ist es raus! Das sind die vier Sieger des 21. Internationalen FilmFestivals Innsbruck: Der Preis des Landes Tirol für den Besten Internationalen Spielfilm (und 5.000 Euro) geht 2012 an Jan Cvitkovic für Archeo (Slowenien, 2011) – einem Film ohne Worte. Das Urteil der Jury bestehend aus Piotr Jaxa, Kameramann und Fotograph aus Polen, Michela Occhipinti, Filmemacherin aus Italien und Seraina Rohrer, Direktorin der Solothurner Filmtage: „Der Regisseur Jan Cvitkovic zeigt die Welt dreier einsamer Individuen – einer Frau, eines Mannes und eines Kindes. Er hinterfragt die Grundlagen des menschlichen Daseins, der Natur und stellt schließlich eine langsame Annäherung dar. Archeo erforscht mit reduzierten Bildern und der Abwesenheit von Dialog universelle Gefühle. Der Mut zur Reduktion verleiht dem Film eine ausserordentliche Ausdrucksstärke.“

Den Dokumentarfilmpreis des Innsbrucker Sommers (und 1.500 Euro) holt sich 2012 Jean-Marie Teno für Lieux Saints (Kamerun/Frankreich, 2009). Die Jury (Melanie Hollaus, Filmemacherin aus Tirol, Matthias Helwig, Direktor des Fünf Seen Festivals und Dirk Steinkühler, Leiter des Dokumentarfilmfests Stranger than Fiction) begründet: „Der Film erzählt in poetischer und sensibler Weise von einem Viertel in Ouagadougou und thematisiert dabei die Situation des Kinos heute.“

Eine lobende Erwähnung erhält außerdem die österreichische Filmemacherin Lotte Schreiber für ihren Dokumentarfilm Tlatelolco, der vom gleichnamigen Bezirk in Mexico-City und dessen Architektur erzählt. Die Jury meint: “Lotte Schreiber gelingt es vor allem auf der Bildebene, architektonische und gesellschaftliche Räume in Mexico-City zu erschließen.“

Und an Monsieur Lazhar von Philippe Falardeau (Kanada, 2011) geht dieses Jahr der Südwind-Filmpreis (und 1.000 Euro). Die Jury ist für diesen Wettbewerb eine besondere: Schülerinnen und Schüler aus Tirol haben geurteilt und begründen: “Der Film setzt sich sensibel und respektvoll mit einer schwierigen Thematik auseinander. Überzeugt hat die schauspielerische Leistung, die Figurenzeichnung, die Kameraführung sowie die Musik und die Bildkomposition, die alle eine Atmosphäre schaffen, in der das Klassenzimmer als ein Ort der Möglichkeiten erscheint.” – Im Film geht es um den Selbstmord einer Lehrerin im Klassenzimmer und dem anschließenden Versuch des neuen Lehrers Bachir Lazhar, mit den Schülern ihr Trauma zu überwinden.

Den Publikumspreis gewinnt – knapp, aber doch – beim 21. IFFI S. Pierre Yaméogo für seinen Spielfilm Bayiri – La Patrie (Burkina Faso/Demokratische Republik Kongo/Franzkreich, 2011).

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