Innsbrucker Filmfestival gestern Abend mit Taviani-Film eröffnet

Das Internationale Filmfestival Innsbruck wurde am gestrigen Dienstag Abend mit dem Film „Fughe e approdi“ der italienischen Regisseurin Giovanna Taviani eröffnet. Der Film ist der rote Faden rund um den Mittelmeer-Schwerpunkt des Internationalen Filmfestivals Innsbruck.
Der Film “Fughe e approdi” erzählt auf der einen Seite die Filmgeschichte der Äolischen Inseln anhand von Zeitzeugeninterviews und Filmausschnitten, auf der anderen Seite ist es ein sehr persönlich gestalteter Film der „Taviani“ zu den Sommern ihrer Kindheit führt. „Stromboli“ mit Ingrid Bergmann, Vulcano mit Anna Magnani, “KAOS” der Taviani-Brüder, in dem Giovanna Taviani als 12-Jährige mitgespielt hat, oder “Caro diario” von Nanni Moretti. Filmausschnitte aus den berühmten Filmen, die auf der Insel spielen, wechseln sich mit Erinnerungen der Bewohner an die Drehtage und an die beiden „Vulkane“ Ingrid Bergmann und Anna Magnani ab, die im Konkurrenzkampf um denselben Mann gestanden haben. Ein Ereignis, das die Leute bewegte und die äolischen Inseln in das Zentrum der Aufmerksamkeit brachte. Die Geschichten rund um die Entstehungsgeschichte prägen die Bewohner dieser Inseln, ebenso wie die karge, unwirtliche und doch so schöne Landschaft der Vulkaninseln nördlich von Sizilien.
Auf einer dieser Inseln findet dann auch im Herbst das Dokumentarfilmfestival Salina Doc statt. Ziel dieses Dokumentarfilmfestivals ist, wie Giovanna Taviani erklärt, den Norden und den Süden des mediterranen Raumes zu verbinden. Nicht ganz so mediterran ist es zwar in Innsbruck, doch Gegensätze ziehen sich an. Giovanna Taviani erzählte bei der Eröffnungsfeier auch, wie die Zusammenarbeit zu Stande gekommen ist: „Kennengelernt habe ich Helmut Groschup bei den Bozner Filmtagen im vorigen Jahr. Er hat gesagt, er kommt zu meinem Filmfestival Salina Doc. Weil er dort so viel Bier getrunken hat, wusste ich erst nicht, ob es ihm gefallen hat, aber dann schlussendlich hat er mich zum Innsbrucker Filmfestival eingeladen.“
Naheliegend war diese Einladung, denn der heurige Schwerpunkt des Internationalen Filmfestivals dreht sich um das Mittelmeer und um Algerien. Filme wie „La battaglia di algeri“ von Gillo Pontecorvo stehen auch auf der Must-See-Liste von Giovanna Taviani, der am heutigen Mittwoch, 06. Juni um 19:30 Uhr im Innsbrucker Leokino gezeigt wird.