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May 30, 2012

Bunker 14: Statement von Waltraud Kofler Engl

Franz

Standpunkt von Waltraud Kofler Engl, Direktorin des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler der Autonomen Provinz Bozen Südtirol, zum Thema Bozner Bunker Nr. 14 (für den allgemeinen Einführungsartikel hier klicken…)

Bunker sind, wie andere historische Bauten, Zeitzeugen ihrer Entstehungszeit ihrer Funktion und Geschichte; gebaute betonierte Zeugen der Kriegsmaschinerie des Faschismus, des Kalten Krieges sowie der Zeit nach ihrer funktionalen Auflassung.
Waren es im Mittelalter Wehrburgen, in der Neuzeit Festungsanlagen, etwa wie Sigmundskron bis zur Franzensfeste, so decken die rund 350 Bunkeranlagen auf Südtiroler Gebiet die Kriegs- und Verteidigungsgeschichte des 20. Jahrhunderts ab. Entlang der Grenze zu Österreich, in den Haupttälern und um die Stadt Bozen haben sie aufgrund der Lokalisation und der Reichweite ihres Sicht- und Schussfeldes geographische erfassbare Bezüge und sind damit Teil einer historischen Verteidigungslandschaft.
Die Nutzung der Bunkeranlagen ist aufgrund der räumlichen und klimatischen Verhältnisse (Feuchtigkeit, Kälte) zwar eine eingeschränkte, aber wie zahlreiche Beispiele in Europa zeigen, möglich. Kulturelle, didaktische auch touristische Nutzungen bieten sich an.
Der Bunker Nr. 14 im Stadtgebiet von Bozen ist der Rest eines weit gefächerten Verteidigungsnetzes, von dem im Stadtgebiet nur er als bauliches Zeugnis verblieben ist. Er hat schon allein aus diesem Grund einen hohen Dokumentationswert. Der Schaubunker Nr. 3 bei der Franzensfeste, der Bunker über der Etschquelle am Reschen oder die Anlagen im Passeiertal beweisen, dass Erhaltung und Nutzungen möglich sind.

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