LanaLive goes international: Reise durch Dub, Indie, Jazz

Von 10. bis 31. Mai findet in Lana das Musik-Festival LanaLive statt, das von einem traditionellen Fest an historischen Schauplätzen heuer erstmals zu einem Festival mit internationaler Beteiligung wird. Musiker und Formationen aus den USA, Südafrika, Tschechien, Deutschland, Österreich und Italien treten an öffentlichen Plätzen rund um die Mündung zwischen dem Falschauerbach und der Etsch auf. Nach dem ersten großen Highlight von 10. bis 13. Mai, Lana Meets Jazz, wo einige der besten lokalen und internationalen Jazz Formationen an ungewohnten Hörorten musizierten, findet LanaLive seinen zweiten Höhepunkt an diesem Wochenende von 17.-19. Mai.
Am Donnerstag, den 17.05., um 19.00 Uhr wird in der Werkbank Lana die Ausstellung des Prager Künstlers, Zeichners und Bühnenbildners David Cajthaml eröffnet. Der 1959 in Prag geborene tschechische Zeichner und Grafikkünstler kommt formal aus der eigenständigen Tradition der tschechischen Grafik und Illustrationen. Doch in seinen Linolschnitten, Stichen, Zeichnungen und Plakaten geht Cajthaml, der in frühen 1980er Jahren auch Gitarrist der ersten Prager Punkband Energie G war, inhaltlich eigene Wege. In Lana präsentiert der Künstler eine Serie an großformatigen monochromatischen Zeichnungen.
Am 19.05. um 20.00 Uhr tritt im historischen Egger-Thaler-Hof in der Fußgängerzone am Gries aka Werkbank Lana die Prager Musikformation DekadentFabrik auf. DekadentFabrik ist eine der aktuell interessantesten Musikformationen der Tschechischen Republik. Die Band besteht nicht aus Jugendlichen, sondern aus renommierten Künstlern, Jazzmusikern und Universitätsprofessoren, die seit den frühen 1980er Jahren zum Dissidentenkreis um Vaclav Havel gehörten. Die Prager Meister aus dem Untergrund verbinden Reminiszenzen an den Underground der 1970er und 1980er Jahre mit experimentellem Jazz und innovativen elektronischen Dub-Elementen. In Lana bespielen sie die am Vortag eröffnete Ausstellung von David Cajthaml, der auch Teil der Musikformation ist.
Am Samstag, den 19. Mai, um 20.00 Uhr spielt Rus Nerwich unter freiem Himmel im Naturbad Gargazon, vor den porphyrroten Felsformationen des Tschögglberger Hochplateaus. Rus Nerwich, der aus einer jüdischen Familie in Südafrika stammt, verbindet in seinen kraftvollen, aber unaufdringlichen Jazz-Kompositionen Klänge und Kompositionen der jüdischen Tradition mit südafrikanischen Rhythmen, dabei vertont er musikalisch sensibel alte Waisen aus dem jüdischen Shtetl in Osteuropa und befasst sich unter anderem mit Überlieferungen aus dem Holocaust, dem seine Familie durch ihre Flucht nach Südafrika entronnen ist, vor allem aber mit Klängen, Melodien und Rhythmen aus seiner eigentlichen Heimat Südafrika. Somit stellt Rus Nerwich eine weltweit einzigartige musikalische Position dar. Einzigartig ist auch die Bühne im Naturbad in Gargazon an der Etsch. Das erste öffentliche Naturbad der Region inmitten der Auenlandschaft bei Gargazon ist wie geschaffen für ein Open-Air-Jazz-Konzert.
Vor dem Konzert von Rus Nerwich findet am Samstag Nachmittag um 14.30 Uhr im Rahmen von LanaLive eine Kulturwanderung für Jung und Alt mit Markus Breitenberger statt. Treffpunkt ist die LanArena beim Ländpark. Die Wanderung ist eine Hommage an die Falschauer im speziellen und eine Reflexion über das Verhältnis zwischen Mensch und Wasser im Alpenraum. Die Wanderung führt entlang des 8 km langen Skulpturenwanderwegs in Lana. Am Ländpark selbst gibt es einen Stopp mit der Uraufführung der Landscape Soundings von Lana-Art und Marcello Fera sowie Gelegenheit für eine kleine Erfrischung. Die Wanderung endet in der Gaulschlucht. Mit dabei sind Komponist Marcello Fera, Klarinettistin Alexandra Pedrotti und Tonmeister Mauro Lazzaretto, sowie die Künstler Erika Inger und Wolfgang Wohlfahrt (Initiatoren des Skulpturenwanderweges), Christoph Pöcksteiner, Herbert Golser, Thaddäus Salcher und Thomas Sterna.