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March 10, 2012

Auf den Mitterberg im Überetsch

Franz

Die klassische Wanderung ins Frühlingstal im Bozner Überetsch, erweitern wir zu einer Rundwanderung über den Mitterberg. Neben den Massen von Frühlings-Knotenblumen längs eines munteren Bächleins entdeckt der Naturfreund ausgedehnte Flächen von rosa Schnee-Heide, besser bekannt als Erika.

Vom Parkplatz im Montiggler Wald nehmen wir den Weg ins idyllische Dörfchen Montiggl. Wir folgen Weg Nr. 5, der durch Obstwiesen führt und bei einer Schranke in den Föhrenwald taucht. 300 m nach der Schranke beginnt links ein beschilderter Steig ins Frühlingstal. In den Feuchtwiesen bestaunen wir die Fülle der weißen Blütenglocken der Frühlings-Knotenblume (Märzenbecher). Bald treffen wir auf eine Wegkreuzung mit einem asphaltierten Güterweg und einer Forsthütte (40 Minuten ab Parkplatz). Wir verlassen die Route zum Frühlingstal und biegen auf die breite Straße links ab, die auf die Anhöhe des Mitterberges zugeht. Artenreicher Mischwald säumt den Straßenrand, viele Bäume sind von Efeu oder den Ranken der Gewöhnlichen Waldrebe überwuchert, im Unterholz steht dicht Stechender Mäusedorn. Die Straße verläuft leicht bergauf auf den Gipfel zu und schwenkt nach einigen Serpentinen nach Norden (50 Minuten ab Forsthütte). Bei einem Wegkreuz verlassen wir die Asphaltstraße und biegen ostwärts auf einen breiten Forstweg ein. Bei dem Schild „Steintal“ biegen wir rechts aufwärts auf einem Karrenweg in den Wald ein. In 10 Minuten gelangen wir zu einem magischen ebenen Platz mit Tischen und Bänken – ideal für ein Picknick. Nach wenigen Schritten stehen wir an der Kante bei den Pfattner Wänden, den beeindruckenden Porphyrabbrüchen, die 400 m tief ins Etschtal abfallen. Die umliegenden Hänge sind von Ende Februar bis Anfang März mit einer satt rosa-lila blühenden Blütendecke der Schnee-Heide überzogen. Für den Rückweg gehen wir wieder auf die Forststraße und folgen ihr nach Norden durch das ebene Steintal. Nach 20 Minuten mündet sie in eine Asphaltstraße, die uns abwärts in weiteren 50 Minuten zum Parkplatz zurückbringt.

Frühlings-Knotenblume, Märzenbecher
Schon Ende Februar nicken die glockenförmigen Blüten am Stängel. Die sechs weißen Blütenblätter tragen an ihren Blattspitzen einen auffälligen gelb-grünen Fleck. Die Frühlings-Knotenblume bildet Zwiebeln, alle Pflanzenteile sind giftig. Die Pflanze bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte wie Bach- und Wiesenränder in Laubwaldnähe bis in über 1.000 m Höhe. In Südtirol nur im Bereich zwischen Salurn und dem vorderen Passeiertal an ganz wenigen Stellen, dort größere Bestände. Blütezeit: Ende Februar – Anfang April

Infos in Kürze
Einfache Wanderung für den Vorfrühling. Ausgangspunkt: Montiggler Wald, Parkplatz vor dem See. Gehzeit: 3½ Stunden, 9 km, 410 Höhenmeter. Anfahrt: Von der Weinstraße in Eppan abbiegen und den Schildern zum Montiggler See für 4 km bis zum Parkplatz am Waldende in Seenähe folgen.

Weitere blumenreiche Wandertipps gibt’s in der Lieblingabuchhandlung in:
Oswald Stimpfl
Blumenwanderungen in Südtirol
Folio Verlag (Bozen/Wien)
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol

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