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February 20, 2012

Eine etwas andere Revue? (auf Huhn mit Pflaumen)

Maximilian Lösch

Note 7

So und da saß ich nun. Der einzige Kinogast an einem gewöhnlichen Donnerstag Abend. Die leere des Saales, nur ein leises elektronisches Summen im Hintergrund. Die Welt hatte sich verschworen, um mir ein Geschenk zu machen und über gewundene und erstaunliche Wege hat sich ein Traum von mir verwirklicht. Ich wollte schon seit langer Zeit einen Artikel für eine Zeitschrift verfassen. Ich kam also ins Kino, zeigte meinen Ausweis an der Kasse, bekam eine Karte und durfte zwischen ca. 150 freien Plätzen meinen Favoriten wählen. Hier verband ich nun meine Liebe zum Film, meine Passion zum Schreiben und dies alles zu publizieren und zu teilen. Ein leichtes Lächeln erschien auf meinem Gesicht, die stille Freude spielte mit meinen Zügen.

Es war also doch möglich, dachte ich mir, Träume waren nicht nur da um sie zu träumen, sondern sie verwirklichten sich, um Platz für neue zu schaffen. Das Bewusstsein träumt fest und konkret wie die Materie zu sein, und die Materie träumt reiner Geist zu werden, was die Wirklichkeit bewegt ist dieses Spiel zwischen Träumen.

Nun aber zum Film:

Kurze (nützliche?) Fakten:

Der Film spielt im Jahre 1958 im Iran. Verfilmung einer Grafik Novel von Marjane Satrapi (Autorin von Persepolis). Nach einer Einleitung spielt sich der Film in acht Tagen ab, mit vielen Rückblicken auf das Leben des Protagonisten Nasr Ali-Kahn.

Ich möchte vorausschicken, dass ich den Film denjenigen empfehle, die bereit für Witz, viele Gefühle und Melancholie sind.

Zusammenfassungen und kurze Beschreibungen gibt es viele im Netz, deswegen möchte ich hier nur ein Paar Eindrücke teilen:

Liebe, Eifersucht, Musik und Tod
Leben, Spiel, Kinder, Humor,
Zwänge, Freiheit, Uhren und Geschichten
traurig, Opium, weise und absurd
Träumerisch, sanft sarkastisch und Fantasie

Emotionen in allen Farben findet man hier. Der Film ist reich an vielen Episoden, die Geschichte toll erzählt, etwas melancholisch am Ende. Doch dies sind nur persönliche Eindrücke, ich verlasse den Saal mit einem angenehmen Gefühl und setze mich in den Eingangsbereich des Kinos, um einen ersten Entwurf zu schreiben und wo ein Betrunkener, welcher vermutlich etwas allein ist und sich von allen zurückweisen lassen will, für etwas Furore sorgt. Und so geht mein erster Filmkommentar zu Ende. Ach ja genau, der Titel des Films war: Huhn mit Pflaumen. Toll war’s.

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