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February 9, 2012

Kulturhauptstadt, wir kommen!

Kunigunde Weissenegger

Wir sind Kulturhauptstadt. Beziehungsweise werden es sein. Vielleicht. Im etwas fernen Jahr 2019. Doch Zeit verrinnt schneller, als man denken kann. Für jene, die es noch nicht wissen: Der Nordosten Italiens bewirbt sich mit dem Zugpferd Venedig und den Regionen Veneto sowie Friuli Venezia Giulia und den Provinzen Trentino und Südtirol als Kulturhauptstadt 2019. Und zum Nordosten zählen auch wir hier heroben.

So heißt es nun 2012 und 2013 zu zeigen, was wir bieten können und wollen. Denn neben Venedig mit dem Nordosten möchten auch noch andere Regionen in Italien den gewinnbringenden Titel tragen: L’Aquila, Amalfi, Matera, Palermo, Ravenna, Siena, Terni und Brindisi. Der Kampf um den begehrten Titel hat begonnen.

Kulturhauptstadt ist nämlich nicht nur ein Titel, der ein Jahr lang dekorativ über einer Region oder Stadt prangt. Der Titel verspricht auch Schwung in Wirtschaft und Tourismus zu bringen und ebenso eine größere Sichtbarkeit auf internationaler Ebene. Seit 1985 ist jedes Jahr mindestens eine Stadt Kulturhauptstadt. 2011 waren es Turku in Finnland und Tallinn in Estland. Heuer sind es Guimarães in Portugal und Maribor in Slowenien. Marseille und Košice, Umeå und Riga, Mons und Plzeń, Donostia/San Sebastián und Breslau stehen Jahr für Jahr bis 2016 bereits fest.

Auf dem Südtiroler Weg zur Kulturhauptstadt wird es 19 Etappen geben: 19 Begegnungen an 19 verschiedenen Orten in Südtirol, wo Kulturschaffende, Unternehmen, Politik und Bevölkerung gefordert sind aufeinander zu treffen, sich auszutauschen, Meinungen zu bilden und sich vorzubereiten auf das Kulturhauptstadt-Sein. 19 auch die Zahl der geladenen Gäste aus ehemaligen Kulturhauptstädten, die bei den einzelnen Begegnungen jeweils als Zeitzeugen aus ihrer Erfahrung berichten werden.

Ein erstes 19×19-Auftakt-Kandidatur-Treffen gab es Anfang Dezember 2011 im Thuniversum in Bozen. Gäste waren der Koordinator des wissenschaftlichen Komitees Innocenzo Cipolletta, der Vorsitzende des Bewerbungskomitees Maurizio Cecconi sowie Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini und Geoffrey Barclay, einer der Verhandlungspartner bei der erfolgreichen Kandidatur von Liverpool Capital of Culture 2008.

Zur zweiten Begegnung im Zeichen der Bewerbung laden am 14. Februar 2012 ab 20 Uhr, geschlossen, die drei Südtiroler Kulturlandesräte unter dem Schwerpunktthema Architektur in das Unternehmen Damiani-Holz & Ko nach Brixen. Der Ex-Kulturhauptstadtakteur unter den Gästen wird dieses Mal der Intendant von Brügge_Bruges 2002, Hugo De Greef sein. Er wird darüber sprechen, wie es die historisch geprägte Kulturstadt geschafft hat, mit zeitgenössischer Kunst ein neues, internationales Publikum anzuziehen. Weitere Gäste sind Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur, die zum Thema Kulturhauptstadt 2019 und zu den Perspektiven für die Festung Franzensfeste sprechen wird. Und last but not least geladen auch Alexiei Dingli, der Bürgermeister von Malta’s Hauptstadt Valletta, die in der Reihe der Bewerber für 2018 steht. Er ist Projektkoordinator der Bewerbung und kann Ansätze für eine Bewerbungsstrategie aufzeigen.

Vor dieser 2. Begegnung wird auf dem Hartmannplatz in Brixen um 19.00 Uhr die Wanderausstellung Kulturhauptstadt Brügge_Bruges 2002 eröffnet: Im Inneren eines Containers, der dann an weitere 8 Orte ziehen wird, kann sich bis 15. März in Brixen jede und jeder ein Bild davon machen, was es heißt, Kulturhauptstadt zu sein. Bilder, Texte, Videos, Landkarten, Erzählungen und Berichte von Zeitzeuginnen und -zeugen illustrieren Geschichte und Ergebnisse ehemaliger Kulturhauptstädte.

Ich bin gespannt, wie viel uns denn nun alle Kultur tangiert…

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