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September 14, 2011

Behinderung – ein Business? Oder doch reine Solidarität?

Kunigunde Weissenegger

In lockerer Atmosphäre unter (hoffentlich) klarem Himmel wird heute Abend zum vorletzten Mal ab 20.30 Uhr im Eurac-Turm diskutiert. Das Eurac Science Cafè feat. Tis lädt zum vorletzten Diskussionsapertivo mit dem Thema Behinderung und Business – Weit mehr als Solidarität.

In Italien leben laut italienischem Statistikinstitut rund 2,6 Millionen Menschen „mit besonderen Bedürfnissen“. Viele von ihnen werden täglich mit Barrieren konfrontiert, sind aber dennoch in der Lage am wirtschaftlichen Leben teilzunehmen – als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als Unternehmerinnen und Unternehmer oder Kundinnen und Kunden.
Der Arbeitsmarkt ist breit gefächert und reicht von herkömmlichen Firmen bis hin zu sozialen Unternehmen, die auf Business aus sind. Lange schon hat man entdeckt, dass Menschen mit Behinderungen auch konsumieren – und zwar Dienstleistungen und Produkte, die aus ihren besonderen Bedürfnissen heraus entwickelt und vermarktet werden. Der Behindertentourismus etwa eröffnet ganz neue soziale und wirtschaftliche Möglichkeiten. Welche sind das genau? Wie funktionieren Reiseführer für Blinde und Gehörlose? Gibt es andere Beispiele?

Jan van der Borg, Wirtschaftswissenschaftler an der Uni Ca’ Foscari in Venedig, und Stefan Hofer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit in Brixen, sowie der Trientner Tiflosystem-Gründer und -Präsident  Davide Cervellin tauschen ihre Betrachtungen über Behinderung und Business aus – auch das Publikum ist eingeladen zur Diskussion. Davide Cervellin spricht aus Erfahrung: Er hat aufgrund einer Netzhautdegeneration allmählich sein Augenlicht verloren und erblindet im Alter von 16 Jahren ganz. Trotzdem ist er Unternehmer eines führenden italienischen Unternehmens im Bereich der Technologien für Menschen mit Behinderungen.

Die Diskussion moderiert Simona Regina, Journalistin und PR-Verantwortliche der Scuola internazionale superiore di studi avanzati in Triest. Rudi wird das Thema des Abends wieder treffend mit Live-Comics kommentieren. Ausklingen lässt den Abend der Meraner DJ Pete alias Peter Fink (Geheimtippalarm: Er hat „damals“in Südtirol die ersten Raves veranstaltet und unzählige Partys organisiert.) mit Deep House, Acid Jazz, Nu jazz, Trip Hop und leichtem Electro mit Soul-Funk Elementen.

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