Sissa Micheli. Eine für alle

In der ersten umfassenden Monografie der Fotokünstlerin, die am 1. September 2011 um 19.00 Uhr in der Galerie Prisma in Bozen und am 8. in der Kunsthalle Wien vorgestellt wird, zeigt Sissa Micheli die großen Werkserien der letzten zehn Jahre – eine Entwicklung von der Fotografie über das Video bis hin zur Zeichnung und Installation.

Protagonistin ihrer Arbeiten ist sie häufig selbst: Als one for all – als Platzhalterin für Frauen, Opfer oder Täter, für Betrachterin, Betrachter oder Voyeurinnen und Voyeure setzt sich Sissa Micheli in ihren fotografischen Betrachtungen in Szene. Stets untersucht die Künstlerin das Medium Fotografie und dessen Scheitern in Bezug auf Beweiskraft, Wahrheitsfunktion und Vergänglichkeit. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit verschiedenen künstlerischen Medien und verschränkt sie direkt oder inhaltlich miteinander.

Bereits in ihren frühen Studienjahren (2001 und 2002) haben sich Themenschwerpunkte sowie formale Konzepte herauskristallisiert: Bis heute sind performative Handlungen, meist Reenactments oder Neuinszenierungen von realen oder filmischen Geschehnissen der Vergangenheit, Basis ihrer narrativen, inszenierten Fotoarbeiten. Bei diesen ausschließlich für ihre Foto- und Videoarbeiten inszenierten Handlungen – in eigens entworfenen Settings mit dazugehörigen Requisiten – geht es um die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Rollenmustern und den daraus entstehenden Verhaltensweisen sowie um Identität und um menschliche Grundemotionen.

Sissa Micheli
One for all
Buch, gebunden, 256 Seiten; 287 Farb- und Schwarz-Weiss-Abbildungen; Deutsch, Englisch
Autoren: Susanne Barta, Ana Berlin, Daniela Billner, Adam Budak, Sabine Gamper, Patricia Grzonka, Ruth Horak, Elsy Lahner, Friederike Mayröcker, Petra Noll, Andreas Spiegl
Interview: casaluce/geiger mit Sissa Micheli
Grafik: Alexander Egger
2011, Verlag für Moderne Kunst, 35 Euro
ISBN 978-3-86984-128-1