Culture + Arts

July 24, 2018

#10YearsOn Museion: Interview mit Susanne Barta, Publizistin, Moderatorin und Coach

Verena Spechtenhauser

Exakt am Donnerstag, 24. Mai 2018, feierte das Bozner Museum für Moderne Kunst  Museion, geplant vom Studio KVS, sein zehnjähriges Jubiläum. Mit der Veranstaltungsreihe #10YearsOn möchte Direktorin Letizia Ragalia darauf aufmerksam machen, dass das Museion die wertvolle Eigenschaft besitzt „On“, zu sein. Das Museum ist – ähnlich einem Schmiedeofen – immer „in Betrieb“. Ein Ort, an dem das Leben pulsiert, wo Ausstellungen, Debatten, Vorträge und kulturelle Events stattfinden. #10YearsOn steht für eine Offenheit, die sich im leuchtenden Museion-Gebäude widerspiegelt.

Wir von franzmagazine befinden uns seit Jahren mit dem Museion in einem fruchtbaren und bereichernden Dialog rund um die lokale und internationale Kunstszene und haben es uns nun zur Aufgabe gemacht, über diesen wichtigen Moment zu reflektieren. Darum möchte unsere Redaktion dieses Jubiläum zum Anlass nehmen, um sich mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten auseinanderzusetzen, deren Wege sich in den letzten 10 Jahren aus den verschiedensten Gründen mit dem Museion gekreuzt und verbunden haben. Sei es auf beruflicher als auch privater Ebene, aus pragmatischen Gründen oder aus Liebe zu Kunst und Kultur.

Diesmal sprechen wir mit Publizistin, Moderatorin und Coach Susanne Barta. Die gebürtige Innsbruckerin fühlt sich nicht nur in privater Hinsicht der Kunst und Kultur verpflichtet. Auch ihre berufliche Vita ist gespickt mit spannenden Projekten rund um dieses Themenfeld. Dabei versteht sie sich vor allem in ihrer publizistischen Tätigkeit als Vermittlerin, Ideatorin, Netzwerkerin und Mentorin, mit einem Augenmerk auf neue und junge Initiativen.

#10yearson Museion – was verbindest du damit? Welche Gefühle löst es in dir aus? Was kommt dir alles in den Sinn?

Ich lebe seit über 20 Jahren in Bozen und seit über 20 Jahren ist mir Museion nahe. In diesen Jahren hat sich einiges getan, vor allem der Umzug von Museion und die Neupositionierung haben die Bedeutung des Hauses verändert, lokal, national und auch international. Museion ist für mich eines der wichtigsten Zugpferde für ein innovatives, weltoffenes und kulturell vielfältiges Südtirol.

Rückblickend, welche Ausstellung bzw. welche_r Künstler_in oder welches Happening im Museion hat dich am meisten beeindruckt und warum? Was genau daran?

Ich halte wenig von Bestenlisten und sogenannten Highlights. Das, was zählt, ist die kontinuierliche (Aufbau-)Arbeit. Das war gerade in den Anfangsjahren am neuen Standort sehr herausfordernd. Ich schätze Letizia Ragaglias kuratorische Entscheidung schwerpunktmäßig Künstlerinnen zu zeigen und Skulptur und ihre Veränderungen zu thematisieren.

Verbindest du auch negative Erfahrungen mit dem Museion? Welche? Würdest du gerne etwas verändern am Museion? Konstruktive Kritik am Museion äußern? 

Ein Museum ist ein work in progress. Da geht immer mal auch was schief, beziehungsweise ruft konträre Reaktionen hervor. Das ist gut. So perfekt manche Blockbuster-Ausstellungen auch gemacht sind, so glatt sind sie oft auch. Kunst ist nicht nur kunsthistorisch abgesegneter Wohlgefallen. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich, Museion ist es meiner Meinung nach gelungen, hier immer wieder neue Akzente und Impulse zu setzen und die eigene Arbeit zu reflektieren.

Welcher Ort gefällt dir am besten im Museion?

Die Idee des durchgängigen Foyers gefällt mir sehr. Bin auch immer wieder Gast in der Bar und schaue mir die Ausstellungen an.

Gibt es KünstlerInnen oder Ausstellungen, die du gerne in Zukunft im Museion sehen würdest? Oder auch eine Musikgruppe oder eine bestimmte Art von Publikum? Was vermisst du?

Museion hat in den letzten Jahren sein Profil weiter geschärft. Ein Haus kann nicht alles sein und alles zeigen. Vor allem nicht nach dem Motto „Sie wünschen – wir spielen“. Wer Kunst mag und sie gerne sieht, schaut sich auch vieles an. In anderen Städten und Ländern.

Was wünscht du dem Museion und was nicht? Wo soll das Museion hin, wovon weg?

Ich wünsche Museion alles, alles Gute für die Zukunft. Und hoffentlich hat die Findungskommisssion für die neue Leiterin, den neuen Leiter ein besseres Händchen als beim ersten Mal.

Foto: Museion/Susanne Barta (in der Mitte)

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