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March 7, 2018

Ein Raum für die digitale Revolution: Bitz unibz fablab

Florian Rabatscher

Ein Schritt Richtung Zukunft. Für viele ein Dorn im Auge, wiederum andere werden denken, dass es endlich Zeit wird. Einigen wird der große, weiße Schriftzug mitten in Bozens Zentrum, in der Rosministraße 9, um genau zu sein, schon aufgefallen sein. Das Wort fablab ziert die lange Wand aus Fenstern. Darin, im Bitz unibz fablab, findet die digitale Revolution ein Zuhause in Bozen, um es dezent auszudrücken. Am 8. März 2018, um 17:30 Uhr, findet die Eröffnung statt.
Doch was bedeutet fablab überhaupt? Die Entstehung reicht zurück ins Jahr 2002, wo in Massachusetts (USA) das erste fablab gegründet wurde. Dieses galt als Initialzündung für eine weltweite Ausbreitung dieser Idee, die nun auch in unserem Land einen Anlaufpunkt besitzt: eine offene Werkstatt also, die für alle zugänglich ist. Klingt jetzt nicht gerade spektakulär, doch natürlich ist es nicht so einfach. Um eine bessere Erklärung zu finden, treffe ich mich mit Kathrin Kofler, der Werkstattleiterin des Bitz unibz fablab. BITZ unibz fablab Bozen Bolzano

Die Motivation entstand grundlegend daraus, den Studierenden der Freien Universität Bozen (die es auch finanziert) eine Werkstatt für den Bau ihrer Prototypen zu geben. In erster Linie solle man sich hier in Gruppen zusammenfinden und gemeinsam an Softwares, Hardwares und Apps arbeiten. Die Kombination aus digital und analog wäre das Besondere, in der Zusammensetzung der einzelnen Ideen, würde dann das gewünschte Endprodukt entstehen. Die Werkstatt besitzt dazu natürlich hochwertige Maschinen, die sich der normale Bürger nicht leisten könnte, die aber von jedem benutzt werden können. Vom 3D-Drucker über verschiedenste Fräsen bis zu herkömmlicherem Werkzeug ist alles vorhanden. Das Herzstück von jedem fablab, sagt Kathrin, ist jedoch der Laser-Cutter. Er schneidet und graviert eigentlich alles, was man darunter legt. Kunststoff, Leder oder gar einen Bleistift, erst bei Metall hört es dann auf, das schafft er nicht mehr.BITZ unibz fablab

Ein direkter Service wird nicht angeboten, man kann also nicht auf Bestellung fertige Ware erwerben. Dieses Projekt spricht mehr die DIY-Szene an, man soll schon selbst Hand anlegen. Oder vielleicht will man ja etwas Neues erlernen? Kathrin beschreibt es als digitale Werkstätte mit Bildungsauftrag und Treffpunkt. Erkennbar macht sich der Bildungsauftrag in den verschiedensten Workshops, die angeboten werden. „Hands on Workshops“ werden sie genannt, welche Bastelcharakter haben, da man immer selbst etwas macht. Die ersten davon werden sich dem 3D-Drucker und dem Laser-Cutter widmen. Dazu gesellen sich verschiedenste Vorträge von anderen fablab-Vertretern beispielsweise, oder von Start-Up-Unternehmen, die ihre Erfindung bereits auf dem Markt haben.  BITZ fablab Bozen Bolzano

Wie schon gesagt, vorbeikommen kann jeder, auch nur, um sich mit anderen auszutauschen. Zu diesem Zweck finden jeden Mittwoch Social-Evenings statt, mit verschiedenen Studierendenvereinigungen beispielsweise. Die Veranstaltungen werden meistens abends und die Workshops samstags stattfinden. 
Zusammengefasst wird das Bitz unibz fablab eine digitale Werkstatt in Kombination mit traditionellen Herstellungsverfahren: Es geht um Innovation und Experimente mit neuen Technologien. Da es oft von Nöten ist gewisse Vorgehensweisen in Frage zu stellen, soll auch diskutiert werden. Einfacher gesagt: Oft ist man schneller mit der Hand als mit dem Computer, ein fast schon philosophischer Diskurs. 

Wie sich das fablab dann noch genau entwickelt, wird sich erst noch zeigen. So schnell wie sich Technologien ändern, muss auch das fablab auf die Bedürfnisse der NutzerInnen eingehen und sich gegebenenfalls umrüsten. Bis dahin wird aber noch einiges passieren, man darf gespannt sein was die Zukunft für die Zukunft bringt. 

By the way, hier noch die Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 12:30–20:00 sowie Samstag: 10:00–17:00 H.

Fotos: (1 +4) BITZ unibz fablab; (2+ 3) franzmagazine/Florian Rabatscher

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