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December 5, 2017

More than Santa and Klaus: day 5

Franz
Und weiter geht's im Adventskalender. Ist es oder ist es nicht die schönste Zeit im Jahr? "More than Santa and Klaus" entgegnen wir und rattern die letzten Kalenderblätter dieses Jahres runter. Kein gewöhnlicher, ein franz-Adventskalender, ein kurioser. Du sagst "give me more", wir tun es und öffnen in diesem Dezember 31 Pförtchen, hinter denen sich spannende Geschichten, Leute und Dinge verstecken, bereit zum Entdecken. Magic!

Wer will fleißige Krampusse sehn? Ei, der muss am heut mutig vor’s Haus gehn … 

Am 5. Dezember, so will es die Tradition, rückt das Böse aus. Kommt dem Guten, sozusagen und tatsächlich zuvor – Nikolo-Tag ist erst am Tag darauf, dem 6.12. Vorher gilt es vor wilden Fratzen, Bimmel-Bammel-Glocken-Geschell schwingenden Schreckgestalten abzuhauen und eine sichere Zuflucht zu finden. Der Krampus weiss nämlich ganz genau, dass du ein Tu-nicht-Gut warst und bestraft dich mit einer Rute (soll anscheinend für die Fruchtbarkeit der Frau stehen) oder Kette oder steckt dich sogar in seinen Buckelkorb und nimmt dich mit …   

Allen Spaßes hat der Spuk auch einen Ernst, wie uns Harald Punter, Obmann des Pramulta-Tuifl-Vereins, hier im Interview erzählt.

Trotz manchmal der vielleicht etwas herr-der-ringe-orks-artig anmutenden Larven, stammt die Gestalt – wie viele andere – ursprünglich aus vorchristlicher Zeit und ist als Gegenstück zum die braven Kinder beschenkenden Nikolaus gedacht. Das Adventsbrauchtum erstreckt sich über den Ostalpenraum und hinter den Masken dürften eigentlich nur ledige Männer stecken … Und Achtung, nicht mit dem Perchtenbrauchtum vermischen!

Eine kleine Kostprobe (zeitgenössischer) Vereinsnamen gefällig? – Hëllntol Tuifl, Schludernser Schemen, Foir Toifl Tobla, Latscher Tuifl, Bergtoifl, Molser Krampus, I Krampus da Poza, Diabolus Inferni Hochpustertal, Kortscher Tuifl, Fürsten der Finsternis Ehrenburg, Pfoffagonder Tuifl, Calva Tuifl, Goldrainer Tuifl usw. usw. usw.
Sie und Gäste aus Nord, Ost, West, Süd sind zur Zeit bei den vielen (modernen) Krampus-Schauläufen und -Shows, zu denen man sich mancherorts anmelden muss, zu sehen. 

In Tirol und in Slowenien waren Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts übrigens Juxkarten mit satirischen Krampus-Illustrationen und -Texten sehr beliebt, wie der Postkartensammler Günther Kofler hier weiß.  

Also, stimm mit ein: Schau nicht um, schau nicht um, es geht der schreckliche Krampus um …

Foto: Matteo Vegetti

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