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January 17, 2017

„Die Rolle der Künstlerin“
Beobachtungen von Verena Dengler [Museion Prize 1]

Max Silbernagl

Mit ihrem Werk „After a portrait of Verena Dengler by…“ kritisiert Verena Dengler soziale Phänomene und die Ökonomisierung von Kunst und deren Kollaborationen. Die Wiener Künstlerin ist Teil des Museion Prize 1 und zeigt neben Invernomuto, Sonia Kacem und Julia Frank bis 12. März 2017 in dessen Rahmen ihre Portraits im Museion in Bozen. Um den Museion Prize ihr Eigen nennen zu können, muss sie sich allerdings gegen die drei anderen durchsetzen. Wir haben mal nachgefragt.

Du kritisierst in deinen Arbeiten soziale Phänomene, nenn uns bitte ein Beispiel.

Namedropping. Darf ich kritisieren, weil ich selbst Expertin dafür bin.

Kannst du uns eine Antwort auf deine Frage „Welches Werk ist das Original, wenn du für beide Modell gestanden bist?“ liefern?

Nein.

Kannst du den Zusammenhang zwischen Künstlerkollaborationen und Ökonomisierung verdeutlichen? 

Wenn das Element „Freundschaft“ innerhalb Kollaborationen zum Gegenstand einer Ökonomisierung wird. Die sozialistische Idee von Gemeinschaft war aber als Gegenmodell und Bollwerk gegen kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse gedacht.  Diejenigen, die nicht viel haben außer ihrerSolidarität, das war ihre stärkste Waffe. Jetzt wird von elitären Kunst-Grüppchen Solidarität umgedeutet als Unkritisierbarkeit ihrer Wertschöpfungsmechanismen.

Was fasziniert dich am Porträtieren anderer und von dir selbst?

Andere habe ich, glaube ich, noch nie portraitiert, immer nur mich selbst bzw. in dieser Arbeit die Portraits anderer von mir. Das direkte Portraitieren im klassischen Sinne interessiert mich nicht, sondern – in dieser Arbeit – die Vermittlung und Zirkulation davon.

Was hat dich dazu veranlasst oder inspiriert, dieses Projekt zu verwirklichen und vorzustellen?

Traumata. New Museum_Triennial_02_2015_Benoit Pailley

Was ist dein Pluspunkt gegenüber deinen KonkurrentInnen? Warum, glaubst du, hast du es verdient zu gewinnen?

Ich habe noch nie einen Preis gewonnen, die anderen schon.

Welche Projekte hast du in Zukunft geplant?

Ich arbeite an einer Ausstellung in der Kunsthalle Bern (Eröffnung im Mai 2017) gemeinsam mit HC Playner.

Was würdest du mit dem Preisgeld machen, falls du gewinnen würdest? 

Miete, Strom, Gas. 

Fotos: Verena Dengler

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