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March 7, 2016

Neues Kuratorium für Zott Artspace Dolomites

Franz

Im Augenblick sind im Zott Artspace Dolomites in St. Kassian bis 25. März die Arbeiten der US-amerikanischen Fotografin Beth Moon und des Südtiroler Bildhauers Lois Anvidalfarei zu sehen. Eine große Künstlerin und ein großer Künstler treffen aufeinander, Fotografie und Skulptur treten sich wie in einem absoluten Ringen gegenüber, wie es sonst nur Capoeira-Tanzende beherrschen – es geht nicht um Sieg, Krieg, Erfolg. Hände und Äste scheinen sich nach dir auszustrecken, wenn du dich in der Galerie zwischen Baumriesen und Schwebefiguren hindurch bewegst. Was ist wirklicher? Was ist unwirklicher? Und vor allem: Wo stehst du? 

Im Hintergrund ruhen auch die Ausstellungsplaner nicht. Ab 2016 wird nun ein neu besetztes Kuratorium die Ausrichtung des Gadertaler Ausstellungsraums begleiten und zukünftig die Ausstellungen im Zott Artspace kuratieren: Karsten Löckemann, Dirk Luckow und Letizia Ragaglia sind die Drei. In Gesprächen haben sie gemeinsam mit der Pariser Kuratorin Denise Wendel-Poray bereits über eine zukünftige, auf internationale Kunst ausgerichtete Neukonzeption nachgedacht. 

Obwohl die Mitglieder dieses Gremiums keine Unbekannten sind, möchten wir sie hier genauer vorstellen:

Letizia Ragaglia ist 1969 in Montebelluna (TV) geboren und seit 2009 Direktorin des Museion für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen. Sie studierte Museologie und zeitgenössische Kunst an den Universitäten von Florenz und Bologna sowie an der École du Louvre und der Sorbonne in Paris. Anschließend arbeitete sie als freie Kuratorin im Auftrag verschiedener italienischer und internationaler Institutionen. Von 2002 bis 2008 war sie Chefkuratorin des Museion in Bozen. 2010 war Letizia Ragaglia Jury-Mitglied der 54. Biennale di Venezia, von 2010 bis 2013 Jurorin des KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) in Wien. Darüber hinaus ist sie Mitglied mehrerer Kulturgremien in Südtirol sowie Vizepräsidentin der Organisation AMACI (Associazione dei Musei d’Arte Contemporanea Italiani). Letizia Ragaglia unterrichtete an der Fakultät für Design und Kunst an Uni Bozen und seit 2008 am IED (Istituto Europea di Design) in Rom. Sie veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Beiträge, darunter mehr als 70 Katalog-Publikationen.

Dirk Luckow ist 1958 in Hamburg geboren und seit 2009 Intendant der Deichtorhallen Hamburg. Er promovierte an der FU Berlin im Fach Kunstgeschichte über “Joseph Beuys und die amerikanische Anti-Form-Kunst” und war unter anderem an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, am Solomon R. Guggenheim Museum in New York, am Württembergischen Kunstverein in Stuttgart, als Projektleiter für bildende Kunst beim Siemens Arts Program in München und von 2002 bis 2009 als Direktor der Kunsthalle zu Kiel tätig. Von 2007 bis 2009 war er Mitglied des Künstlerischen Beirats der Temporären Kunsthalle Berlin, von 2010 bis 2013 Juror des KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) in Wien, von 2011 bis 2013 des Hauptstadtkulturfonds in Berlin sowie von 2013 bis 2015 Mitglied der Villa Massimo Jury. Darüber hinaus ist Luckow Intendant der Triennale des internationalen Foto Festivals in Hamburg. Dirk Luckow hat als Ausstellungsmacher und Initiator von kulturübergreifenden Kooperationsprojekten wie “Dream City” (1999), “Art & Economy” (2002), “Open the Curtain” (2003), “See history” (2004–2008), “White Bouncy Castel” (2010) oder “Secret Signs” (2014) immer wieder Grenzbereiche im Kunstprozess aufgespürt. Er kuratierte außerdem Ausstellungen wie unter anderem “Picasso in der zeitgenössischen Kunst” (2015), “Santiago Sierra” (2014), “Hans-Peter Feldmann. Kunstaustellung” (2013), “Antony Gormley. Horizon Field Hamburg” (2012), “Poul Gernes. Retrospektive” (2011), “Julia Stoscheck. Collection” (2010), “Allora & Calzadilla” (2009), “Cecilia Edefalk” (2007), “Tomma Abts/Eija-Liisa Ahtila/Tania Bruguera/Isa Genzken” (2006). Zudem veröffentliche Dirk Luckow zahlreiche Texte in Katalogen und Kunstmagazinen.

Karsten Löckemann ist der jüngste im Team – 1979 in Emsdetten geboren – und seit 2012 Hauptkurator der Sammlung Goetz in München. Er studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Neuere Deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Noch während seines Studiums arbeitete Karsten Löckemann unter anderem für die Stiftung Buch-, Medien- und Literaturhaus. 2004 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sammlung Goetz und 2007 zudem verantwortlicher Referent für den Bereich Fotografie. Neben freien kuratorischen Tätigkeiten unter anderem für den Projektraum SUN GALLERY in München, kuratierte er für die Sammlung Goetz große Überblickausstellungen wie beispielsweise “Street Life and Home Stories” (2011) im Museum Villa Stuck in München, “When now is minimal” (2013) in Zusammenarbeit mit dem Neuen Museum in Nürnberg und dem Museion in Bozen und zuletzt auf Einladung der Fundacion Banco Santander in Madrid “All the world’s a stage” (2015). Karsten Löckemann realisierte zahlreiche Ausstellungen und Projekte im In- und Ausland, darunter einige an der Schnittstelle zwischen bildender und darstellender Kunst. Zudem veröffentlichte er zahlreiche Beiträge und Monografien im Bereich der zeitgenössischen Kunst unter anderem zu Matthew Barney, Fischli und Weiss, Mike Kelley, Andreas Slominski und Cindy Sherman.

Foto: franzmagazine

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