Von schiefen Kravatten und Kravallen mit v: “Ouberhorrter Schweinehund”

Guter Plan. [Wenn's der Plan war:] “Yo eis Spakken! Soviel zun Thema ‘mochts nichts mea’…”, steht auf der inoffiziellen Facebook-Seite. Die Prader sind zurück. Am vorletzten Tag des Jahres 2015 hängen sie ihre Segel in den Vinschger Wind und cruisen ab Richtung Wortbusch und Insomnie. Mittelohrzündung garantiert. Es gibt wieder ein bisschen Südtiroler Rap mit Flow. In 4 Minuten und 22 Sekunden dichten und denken Valentin Wallnöfer und Daniel Angerer über das “Schwein in mir und dir” – nach. Die Discokugel kann sich weiterdrehen, wir wippen beruhigt mit Popo und Zeigefinger. 

Gut gedrückt an der Maschine für Fluss, Melodie und Tempo. Die Stimme tief und tiefer, der Slang Vinschgerisch und Vinschgerischer. [Was gibt's bei euch zum Frühstück, Kravatte & Kravalle?] Viel und immer wieder geht’s im Takt um “Langeweile” [die kreative, negative oder impulsive?] und ums “Oscholtn”. – Das eine ergänzt das andere, scheint so.

Diesmal sind die Schweine nicht geldgeil, sondern oberhorrt, mit zwei “rr”. Glücksschwein, Wildschwein, Kapitalistenschwein, Sparschwein sei dahingestellt. 2016 ist laut Chinesischem Horoskop jedenfalls das Jahr des Feueraffen. Geschlachtet wird am eigenen Hof “K & K Records Production”. Danach kommt “ospoltn”, “zommbeissn” und “zommreissn”. Bei tausend Reimen und fetten Zeilen schwierig, aber machbar. Das lyrische Ich muss ganz schön viel aushalten. Fazituell gesehen kann die inhaltliche Abhandlung trotzdem als zunehmende Zuversichtlichkeit gewertet werden. “Stille, Fülle, Ruhe, Kraft”. – Ein profaner Wunsch für’s neue?

2016, nehmt euch das vor, ihr Kravattenschlenkerer und Kravallknüpfer, muss auf alle Fälle früher etwas von euch kommen. Sonst Schnippschnapp, Kravatte ab.