Music

July 15, 2015

Musik von Ganes: dämonische Feen vollbringen Magie

Nadja Röggla

Als ich kleiner war, dachte ich immer, es wäre eine Art Geheimsprache – ein Code, den es zu entziffern galt: Ladinisch. Die Menschen in den Tälern, die so sprachen, wirkten auf mich als Knirpsin, mit ihren melodischen Auf und Abs zwischen Deutsch, Italienisch und noch irgendwas, sehr geheimnisvoll und auch ein bisschen faszinierend.
Ladinisch ist die Sprache, in der die Band Ganes sich ausdrückt  [ich musste schmunzeln, als ich bemerkte, dass Ganes übersetzt "dämonische Feen" bedeutet]. Ihre Musik, so wie auch die Sprache, in der sie singen, ist lebendig und mitreissend und, wie ich finde [und auch ihr selbst werdet], eben auch irgendwie magisch.

Die Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen und ihre Cousine Maria Moling sind in La Val aufgewachsen, dort startete ihr gemeinsamer musikalischer Weg: 2010 erschien das verspielte, quirlige erste Album “Rai de Soredl”, auf welches 2011 das melodisch-weiche “Mai Guai” folgte, 2012 dann das etwas melancholischere “Paroes & Neores” und ihr neuestes Album “Caprize”, das sie 2014 veröffentlichten. 

Neben The Artificial Harbor und Max von Milland spielen sie diesen Freitag, 17.7. beim Südtirol Festival in Franzensfeste. Den geheimen Code von Ganes entziffern kann ich immer noch nicht, interviewt hab ich die Drei trotzdem:

Euer Name – mysteriös. Eure Sprache – besonders. Was bedeutet die Musik für euch?

Ja, die Musik ist etwas Magisches! Sie hat die Fähigkeit Menschen mitzunehmen, Emotionen auszulösen und zu transportieren! Wenn es uns gelingt genau das beim Publikum auszulösen und wir sehen, dass sie nach den Konzerten mit einem Lächeln nach Hause gehen, ist die Magie vollbracht.Ihr singt hauptsächlich auf Ladinisch. Wieso? Habt ihr eine Mission?

Wir singen auf Ladinisch, weil es unsere Muttersprache ist. Das kam ganz von selbst, denn Gefühle drückt man am Leichtesten in der eigenen Muttersprache aus. Noch dazu kommt, das Ladinisch eine wohlklingende, melodische Sprache ist. Wir probieren aber auch immer wieder gerne was Neues aus.

Die Leidenschaft zur Musik schlängelt sich durch eure DNA-Stränge. Wie läuft die künstlerische Zusammenarbeit, wenn man sich auch emotional so nahe steht? Gibt es klare Rollen in eurem Trio?

Wir schreiben alle drei sowohl die Musik als auch die Texte. So hat jede die Möglichkeit, ihren Stil und ihre Persönlichkeit einzubringen. Wir treffen uns dann meistens zusammen mit unserem Keyboarder Alex Trebo und proben dann die Songs für die CD und Tour. Fixe Rollen gibt es da nicht, man ergänzt sich genau dadurch, dass jede etwas Eigenes reinbringt. 

Wie ist es für euch in Südtirol zu spielen?

Wir freuen uns immer wieder in Südtirol zu spielen. Es macht auch Spaß, Familie und Freunde im Publikum zu sehen. Dass ausnahmsweise mehr Menschen da sind, die tatsächlich unsere Texte verstehen, ergibt auch eine andere Atmosphäre als sonst : )

Was erwartet uns beim Südtirol Festival 2015 am 17.7. in Franzensfeste?

Wir werden unser Caprize-Programm zum Besten geben. Es wird ein atmosphärischer Abend werden. Wir haben mittlerweile nur noch einen Keyboarder mit, ansonsten sind wir Mädels unsere eigene Band. Wir singen und spielen Geigen, Gitarren, Percussion, Bass und Synth. Das Programm ist nach einem Jahr Tour durch Deutschland, Österreich, Schweiz und Norditalien gut gereift und wir freuen uns schon aufs Spielen.

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