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December 19, 2014

Krater Fajan: viele Köpfe mit vielen Ideen in + für Innsbruck

Christoph Jelinek

Krater Fajan ist mehr als ein Projekt kreativer Innsbrucker Architekturstudierender. – Leben, Qualität und Mut, sich selbst zu verwirklichen – all das spiegelt sich in den Werken von Krater Fajan wider, die mensch unter anderem bereits auf den stadtbekannten Bonanza openairs betrachten und erleben konnte. Ein Gespräch mit der Innsbrucker Architektenbande, die es auf den öffentlichen Raum abgesehen haben.

Wer beziehungsweise was ist Krater Fajan?  

Bei uns ist das so, als würde mensch sich einen Krater von oben ansehen: Der Umriss des Kraters bildet einen Kreis und wir sind sozusagen dieser Kreis, der aus den verschiedensten Leuten besteht, die es für InnsbruckerInnen möglich machen, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Mal aus dem Blickwinkel Uni betrachtet, haben die Leute oft Angst ihre Ideen zu verwirklichen, weil sie denken die Ideen sind nicht gut genug. Wir wollen diese Angst beseitigen. 

Wie lange gibt es das Projekt Krater Fajan schon? 

Grob geschätzt ein bis zwei Jahre, aber so genau wissen wir das nicht mehr. Das hat irgendwann mit einer Idee angefangen und ist jetzt Krater Fajan. Jeder von uns hat eine sehr eigene Persönlichkeit und da haben wir bemerkt, dass kreative Ideen rauskommen, wenn wir zusammen sind, und haben uns gedacht, dass es cool wäre, uns zusammenzuschließen. Wir wollten nicht nur einen Kopf mit einer Idee, sondern viele Köpfe mit vielen Ideen.Krater Fajan Innsbruck - FlamingoUm welche Art von Ideen handelt es sich dabei? 

Wir sind alle Architekturstudierende, beschäftigen uns aber grundsätzlich nicht nur mit Architektur, sondern sind offen für alles. Wir sind offen für alle kreativen Ideen und auch dafür, dass Leute mit Ideen zu uns kommen. Daraus können sich Projekte letztendlich fortentwickeln. Das kann natürlich Architektur sein, kann sich aber auch um Musik handeln oder Design – whatever. Bisher sind es jedoch nur Architektur- und Designprojekte gewesen. Wir sind ja Designer und Architekten, arbeiten aber jetzt gerade an einem Film-Projekt – das ist für uns ein komplett neues Metier. Wir haben uns noch nie mit so etwas auseinandergesetzt; das macht am meisten Spaß daran – weil es etwas komplett Neues ist. Da stellt man sich einer Herausforderung und das ist das Beste an der Sache: denn durch eine neue Herausforderung lernt man am meisten. 

Wo sieht man eure Projekte?

Unsere Projekte finden derzeit viel Zulauf bei Veranstaltungen, wie bei denen von Bonanza, Going Deep und jetzt auch im Club Aftershave. Außerdem planen wir gerade die Räumlichkeiten des Machete – Burrito Kartell, ein Restaurant in der Innsbrucker Anichstraße 29, das im Februar eröffnet. Wir wollen mit unseren Projekten auch erreichen, dass man sich nicht unbedingt betrinken muss, um eine gute Party zu erleben. Unsere visuellen Effekte haben Einfluss auf die Leute und können die Party enorm steigern.Krater Fajan Innsbruck - Bonanza Herbststurm 2014Was versteht ihr unter visuellen Effekten?

Die visuellen Effekte haben meist mit Projektionen zu tun. Wenn man eine visuelle Komponente hat, dann ist diese Komponente unterstützend für eine andere Komponente, wie zum Beispiel für die Musik, und wenn diese zwei Komponenten, visuelle Effekte und Musik, zusammenspielen, dann ist das ideal. 

Ihr habt gesagt, dass ihr auch offen für Ideen von anderen Leuten seid. Können Studierende oder Leute außerhalb der Uni somit auch an Projekten mitarbeiten?

Genau. Das ist auch unser Ziel. Wir wollen nicht die einzigen sein, die im öffentlichen Raum irgendwelche Ideen verwirklichen. Wir wollen, dass Innsbruck Spielraum für kreative Leute hat, damit diese ihre Ideen umsetzen können, denn wenn es mehr Menschen gibt, die den öffentlichen Raum bespielen, dann steigt auch die Qualität. Wir wollen nicht nur ein kleiner Krater sein, sondern irgendwann einmal auch ein großer Krater werden. Eventuell ein Netzwerk aus Kratern, das wäre ideal. 

Wo entwickelt ihr eure Ideen, habt ihr einen Ort, um euch zu treffen? 

Ja, wir haben ein Jahr nach einem Ort gesucht und haben jetzt endlich einen gefunden – das Motel in der Graßmayrstraße 23 in Wilten. Es ist eine Zwischennutzung auf einem brach liegenden Areal und wurde vom Verein Brache e.V. aktiviert und macht es zugänglich für AktivistInnen, Kulturschaffende und alle Interessierten. Das Motel dient als Plattform für Kulturschaffende aus allen Fachbereichen, insbesondere Medien, Kunst, Architektur, Film, Performance und Musik. Neben uns interagieren hier verschiedene Gruppen und Initiativen wie unter anderem Foodcoop (Kooperative zum Fruchtgenuss). 

Fotos von Krater Fajan

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