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September 2, 2014

Alfred Tavella: Malerei als Kampf zwischen Licht + Schatten

David Klotz
Spannung, Ruhe und Emotionen in einzigartigen Bildern gibt es in der Ausstellung "Rais" von Alfred Tavella zu sehen. Die Kunstwerke sind von 06. bis 22. September 2014 im Istitut Ladin Micurà de Rü in St. Martin in Thurn zu sehen – Eröffnung am 05.09. um 18.00 Uhr

Seine Kunst beschränkt sich auf ein einfaches Farbschema. Die Motive, der Inhalt, die Ausführung hingegen könnte vielschichtiger nicht sein. In seiner Ausstellung “Rais” im  Istitut Ladin Micurà de Rü wird der starke Kontrast von Licht und Schatten durch eine einzigartige Maltechnik zum Ausdruck gebracht. Mit uns spricht Alfred Tavella über Formen, Technik und Emotionen.

Kannst du uns ein bisschen über dich erzählen? Wer bist du, wo sind deine Wurzeln? Seit wann bist du mit der Kunst in Kontakt?

Ich bin 1973 geboren und wohne in Wengen, einem kleinen Dorf im Gadertal. Nach der Kunstschule in Gröden habe ich die Kunstakademie in Florenz und in Mailand besucht. Hauptberuflich unterrichte ich Kunst an der örtlichen Mittelschule.
Während einer längeren Schaffenspause konnten einige Themen reifen, die in den letzten Monaten eine Form bekommen haben und nun in dieser Ausstellung zu sehen sind.

Woran erkennt man deine Kunstwerke?

Der Leitfaden und sogleich auch die Besonderheit meiner Werke ist eine aufwändige Maltechnik, die ich über mehrere Jahre entwickelt habe. Eine schwarze Pigmentfarbe wird in vielen Schichten aufgetragen und mit dem Pinsel so lange gestrichen bis sich viele Linien bilden, die so aussehen als seien sie gezeichnet worden. Diese geraden Linien ergeben strenge geometrische Strukturen, die Figuren bilden, folgen, einengen und sie manchmal fast wieder verschwinden lassen.Alfred Tavella "Rames"Alfred Tavella, rames, 2014

Wo holst du dir deine Inspiration?

Ich lebe in einem kleinen Dorf in den Bergen und habe andere Einflüsse als ein Großstadtbewohner. Die Inspirationen hole ich mir von der Natur und von den Bergen, versuche diese aber in Beziehung zur Kunstgeschichte zu stellen und setze mich mit den ikonografischen Darstellungsformen der Landschaftsmalerei, der Naturfotografie und der sakralen Kunst auseinander.

Alfred Tavella "Crist"Alfred Tavella, Crist, 2014

Der Titel deiner Ausstellung ist Rais (“Strahlen”). Was genau bringst du darin zum Ausdruck?

“Rais” steht für Strahlen, Linien oder Striche und bezieht sich auf die Maltechnik. Sie erzeugen sowohl Licht als auch Schatten. Bei dieser Maltechnik ist Löschen nicht möglich und Fehler sind nicht rückgängig zu machen, das Bild wird Schritt für Schritt unweigerlich dünkler und die Malerei oft zum Kampf zwischen Licht und Dunkelheit.

Was möchtest du mit deinen Bildern vermitteln?

Ich versuche in erster Linie eine gute Malerei hervorzubringen, in dem ich bestrebt bin, ausdrucksstarke Bilder zu malen, die Emotionen hervorrufen und sowohl Spannung als auch Ruhe ausstrahlen. Ich suche neue Formen und Techniken, um Motive, die schon oft dargestellt worden sind, aus einer anderen, persönlicheren Sicht zu präsentieren.

Welchen Themen möchtest du dich mit deiner Malerei in naher Zukunft widmen?

Ich sehe diese Ausstellung nicht als Abschluss eines Zyklus, sondern als Beginn mehrerer Wege – welchen ich folgen werde, kann ich jetzt noch nicht sagen.Ich habe vor, meine eigene Maltechnik weiter zu entwickeln und noch stärker zu definieren.

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