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January 9, 2014

zebra.
Südtirols erste Straßenzeitung ist da

Kunigunde Weissenegger

In Innsbruck heißt sie “20er“, in Bologna “Piazza Grande“, in Berlin “motz“, in Graz gibt’s gleich zwei – und zwar “Megaphon” oder an der Wand “ausreißer” – und auch auf den Philippinen gibt’s eine. Endlich gibt es sie auch in Südtirol: Eine Straßenzeitung. “zebra.” heißt sie und Herausgeber ist die Organisation für Eine solidarische Welt – OEW – dort, in Milland bei Brixen ist im Kopf von Sonja Cimadom sowie Alexander Nitz und Monika Thaler auch die Idee dafür entstanden. – Vormals OEW-Rundbrief an die Mitglieder, nun  also eine Straßenzeitung. Sonja Cimadom: “Soziales Engagement und kritischer Journalismus passen unserer Meinung nach gut zusammen. Ziel der Zeitung ist es, das Miteinander in Südtirol darzustellen, globale Zusammenhänge zu thematisieren, bekannte Themen von neuen Blickwinkeln zu beleuchten und so nachhaltiges Umdenken anzupeilen.” Und Projektleiterin Irmi Unterfrauner fügt hinzu: “Deswegen erschien uns ‘zebra.’ auch als Name so passend – ein interessantes, exotisches, ungezähmtes Tier, weder schwarz noch weiss. Ausserdem weckt Zebra gleich Assoziationen zu Zebrastreifen – einem Ort der Begegnung und des auf die andere Seite Wechselns – das heißt Standpunkt und Sichtweise ändern. Zudem sollte der Name im Deutschen und Italienischen leicht zu verstehen sein.” 

32 Seiten stark ist die erste Ausgabe für “Jänner & febbraio 2014″, die Auflage ist 5.000 Stück und die Zeitung wird 6 Mal pro Jahr erscheinen. Geschrieben wird auf Deutsch und Italienisch. Die Themen sind sozial und gesellschaftskritisch, vielfältig und bunt. Einen interkulturellen Kalender oder ein interkulturelles Quiz findet mensch darin, ein Portrait von Yunus, dem Straßenverkäufer, oder Ramon de Lima, dem Nachbarn von Nebenan, oder dem Verein Volontarius. In der Rubrik “Die Frage geht an Dich” sagen einige Menschen ihre Meinung zu einem aktuellen Thema – diesmal: Investmentbanken und die Zukunft unserer Kinder. Auf den zebra.-Seiten zu finden auch Reportagen zu den Themen “Tee – Tè – Té – Tea”, “Die 7 Leben einer Lederhose” und “WWOOfen auf dem Bauernhof”. Eine Rätselseite für kleine und große Kinder gibt es auch. Außerdem Büchertipps, Veranstaltungstipps, andere kuriose Fundstücke, ein Comic und Kommentare und Meinungen von einigen Südtiroler Menschen über die erste Ausgabe der neuen Straßenzeitung.

Am 9.1.2014 wurden die ersten Exemplare in Brixen in Umlauf gebracht und ab 10.1. werden die VerkäuferInnen erstmals in Bozen unterwegs sein; ab 15.1. dann auch in Meran. Zu haben ist zebra. um 2 Euro – 1 Euro geht davon an den Verkäufer oder die Verkäuferin. Sodann werden die emsigen VerkäuferInnen auch in die Peripherie ausschwärmen, meint Irmi Unterfrauner. Also: Augen auf und lasst sie euch nicht entgehen! 

zebra. kann übrigens für 20 Euro pro Jahr für 6 Ausgaben auch abonniert werden – Infos bei silvia.pretz@oew.org. 

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There are 8 comments for this article.
  • Ortner Linda · 

    Habe gestern die Strassenzeitung “Zebra” gekauft und festgestellt, dass die Frau auf der Titelseite eine Bekannte von mir ist, die ich seit meiner Hochzeit nicht mehr gesehen habe. Wäre es möglich, eine Händynummer oder eine Festnetznummer von Gerlinde zu erhalten?
    Lg
    linda

  • Fritz Jörn · 

    Rasch erste Eindrücke. Zunächst nicht zu erkennen, dass da auch Deutsch drin vorkommt. Die »Verkäufer« wirken italienisch oder italienisch integriert. Inhaltlich: Die Marotte mit den Gender-Sternchen (»jede*r«) stört die Lektüre ungemein und ist wider die Rechtschreibung. Dann muss man halt umformulieren, statt »findet jede*r Platz« »findet jedermann und -frau Platz« oder so. Mit etwas Mühe müsste doch (Vor-)Lesbares herauskommen. Die Italiener haben dergleichen Lesestopper ja auch nicht. Dann: Wer oder was ist »der oew«? Alte Regel: Abkürzungen ausschreiben, beim ersten Auftreten. Und möglichst stinknormale Rechtschreibung bitte, denn der Inhalt zählt, nicht die Schminke. » … Bereichen Kritischer Konsum«, da gehört »kritischer« ganz bescheiden kleingeschrieben, wie »friedliches Zusammenleben« auch, und überhaupt »Bereich« als verwaschener Begriff … Sie haben doch gute Geschichten drin, da können Sie sich Kinkerlitzchen sparen! Fritz Jörn

  • Lechner Leo · 

    Ich schätze die Initiative Eurer Zeitung. Die meisten Eurer Verkäufer sind sehr nett. Heute kam eine junge Verkäuferin in Laas in die Bar. Diese war nicht nur aufdringlich beim Verkauf der Zeitung. Mit ausgestreckter Hand bettelte sie so aggresiv, dass die ganze Tischrunde sich ärgerte.
    Schade wenn so schwarze Schafe, die Gott sei Dank sehr selten sind, das Ansehen von Zebra schaden würden!! Lechner Leo