Music
December 12, 2013
Angriff ist die Devise. Culture Assault Records Label Night
Kunigunde Weissenegger
Vor vier Jahren haben sie gemeinsam Culture Assault Records gegründet und inzwischen hat sich der Schweiß ausgezahlt: Das Label kann sich auch in der internationalen harten Drum&Bass-Szene sehen lassen. Mit “sie” sind Phlipp Kieser und Hans-Peter Springeth gemeint. Nachdem vor drei Jahren eine kleine Pause war, geht’s nun seit zwei Jahren wieder steil nach oben. Culture Assault organisiert beispielsweise das Final Collapse Festival oder das Beat the Meat, stellt die Second Stage beim Love Electro Festival und released regelmäßig EPs mit Artists aus der ganzen Welt (wie z. B. Zardonic) sowie auch Free-Download-Alben, auf welchen junge Südtiroler DJs und Produzenten eine Plattform bekommen – zum Beispiel ganz frisch Tschinderassa Bummabumma; außerdem organisiert das Label Workshops, in welchen Größen der Drum&Bass-Szene dem Nachwuchs Tipps zum Produzieren geben. Mit einem der beiden, nämlich Philipp, haben wir uns über die Culture Assault Records Label Night, die am Samstag, 14.12.2013 ab 21 Uhr in der Halle 28 in Bozen steigt, unterhalten. Von sich sagt der 27jährige, der niemals müde ist, seine abstrakten Ideen konkret werden zu lassen: “Ich bin eine zumeist gegen-den-Strom-schwimmende Schnittmenge aus Gegensätzen, born & raised im Süden Südtirols, mit dem Kopf im Kosmos, mit dem Herzen in Scotland”.
Philipp, was gibt’s am Samstag zu feiern?
Am Samstag feiern wir die erste Culture Assault Label Night in Bozen. Nach vier Jahren Existenz gibt es eine gesalzene Prise Drum&Bass mit French- und Hardcore als Beilage im Secondfloor. Geladen wurde einer der einflussreichsten D&B Producer der Moderne, Venezuela’s finest Zardonic (der übrigens auf unserem Label unter Vertrag steht) sowie zwei Exponenten der italienischen harten Tanzmusik Frazzbass und D.O.M.. Dazu gesellen sich zwei wichtige italienische Drum&Bass-DJs und Labelowner sowie Local Heroes wie The Crew (Hardinvasion), Subsurface und Distort.
Wen habt ihr geladen?
Zardonic ist derzeit unter den Top 20 Best D&B DJs gelistet und hat bereits auf Skrillex’ Label OWSLA released. Charakteristisch für seine Auftritte sind Maske und schwarzer Anzug sowie energiegeladene DJ-Sets unterschiedlicher Bass-Richtungen.
Wie sieht die Szene in Südtirol aus? – Ist da überhaupt was los? – Zum Beispiel?
Die Szene in Südtirol ist zwar im Vergleich mit den Hochburgen Holland, Portugal und Osteuropa recht beschaulich aber, dennoch nicht zu unterschätzen. In den letzten Jahren wurde einiges unternommen – siehe die Events von RVLTK und JAM IT. Besonders hervorzuheben ist natürlich das Final Collapse Festival, das derzeit härteste alternative Musikfestival im Lande und eines der wenigen europaweit, dass harte “analoge” mit kompromissloser “elektronischer” Mukke zusammenbringt. Wir arbeiten aber mit verschiendenen Programmen, um die Szene weiter aufzubauen, erschließen neue Genres, kollaborieren mit verschiedenen Festivals, supporten junge Musikschaffende, indem wir ihnen Auftritte und Releases ermöglichen, und setzen uns für die Errichtung von lokalen Produktionsstudios ein. Ein langer Weg, aber ein gehbarer.
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