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July 9, 2013

”Ich bin ein Luftmensch“ – Keramikkünstlerin Irina Tavella stellt im Istitut Ladin Micurà de Rü aus

Kunigunde Weissenegger

Die Töpferkunst hat die 40jährige an Keramikfachhochschule „Ballardini“ in Faenza erlernt, aufgewachsen ist sie in Abtei, in St.Ulrich in Gröden hat sie Malerei an der Kunstschule studiert. Seit 1996 arbeitet sie selbständig als Keramikerin in ihrer Keramikwerkstatt in St. Vigil in Enneberg – und lebt dort auch mit ihrem Mann und ihren drei Kindern zwischen 14 und 9 Jahren.

Ihre Arbeiten hat Irina Tavella in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und nun, zusammen mit Roberto Pallestrong von 12. bis 22. Juli 2013 bei der Ausstellung ”Teramënter“ im Istitut Ladin Micurà de Rü in San Martin de Tor im Gadertal (Eröffnung am 12.7.2013 um 18 H). Wir haben mit der Künstlerin über die Töpferkunst, ihre Arbeit und die Inspiration für ihre Ideen gesprochen.

Teramënter bedeutet…?

“Tera” bedeutet “Erde”oder Ton, “menter“ heißt die Art. Teramenter ist ein von uns zusammen gestelltes Wort, mit dem wir eine andere Art meinen, Ton oder Erde zu formen.

Was zeigst du bei der Austellung im Istitut Ladin?

Ich versuche mit Keramikobjekten verschiedene Eindrücke der Natur oder meiner Gefühle wiederzugeben, wie z. B. Wasser, Wald, Wind…

Töpfern ist für mich…

…mich jeden Tag selbst immer wieder neu zu erden…

Wer oder was inspiriert dich?

Die Natur, deren Farben, Formen und Muster. Eindrücke von Menschen und ihr Zuhause.

Wie bist du zur Töpferkunst gekommen?

Ich habe in Gröden Malerei gelernt, war aber immer vom Plastischen angetan. Vielleicht habe ich damals einige Keramikstudios besucht, und diese haben mich fasziniert. Das mit der Keramik liegt schon ziemlich weit zurück in meinen Träumereien.Irina Tavella Was versuchst du mit deinen Arbeiten auszudrücken und zu verarbeiten?

Ich drehe sehr gerne große Gefäße, liebe Schüsseln, Zylinder, und Farben je nach Jahreszeit. Ich modelliere auch gerne plastische Formen nach der Natur und nach dem menschlichen Körper.

An welcher von deinen Arbeiten hängst du am meisten? Warum?

Vielleicht an einer Seerose und einer Calla aus Steinzeug. Ich behalte fast keine von meinen Arbeiten, trenne mich von fast jeder mit Sehnsucht.

Wie, wo und wann arbeitest du am besten?

Am besten arbeite ich vormittags, solange die Kinder in der Schule sind. Ich bin immer alleine in der Werkstatt, was am Anfang richtig deprimierend war. Mittlerweile bin ich es dermaßen gewöhnt, dass ich es brauche, um konzentriert arbeiten zu können. Ich arbeite am liebsten im Sommer, da kann ich die Tür offen lassen oder in unserer Waldwerkstatt arbeiten. Ich bin ein Luftmensch!

Wie lebt und arbeitet es sich in St. Vigil?

Es lebt sich gut, besonders wegen der Kinder. Unser Haus liegt im Wald, Sonnenseite. Wir sind sehr glücklich über die schöne Natur, die uns umgibt. Es gibt Arbeit, aber ich suche auch auswärts nach Kundschaft.

Musst du manchmal weg, um neue Inspirationsquellen zu suchen und Ideen zu finden? Wohin?

Ab und zu mal weg ist ganz gesund für die Motivation und Inspiration. Ich besuche gerne Städte. War in letzter Zeit vor allem im Norden, Berlin, Helsinki, Kopenhagen. Ich liebe aber auch die italienischen Städte, Rom, Venedig, Neapel.

Woran arbeitest du zur Zeit?

An der Ausstellung.

Was kommt als nächstes?

Für diesen Sommer stehen einige Märkte, Kurse für Kinder und Erwachsene auf dem Programm. Nebenbei verfolge ich eine Ausbildung als Kunsttherapeutin. Für den Herbst bereite ich mich auf eine Messe in München vor.

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