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March 29, 2013

1, 2, 3 Hin- und Hersichten: Junge Südtiroler Literatur heute in Lana

Christine Kofler

Hin- und herschauen, bücken, kriechen, suchen, in der Ferne glänzt es, endlich finden: Die leckeren Schokoeier, die Meister Lampe am Sonntag hoffentlich zahlreich in unserem Garten versteckt. Allerdings gibt es dieses Osterwochenende noch etwas weniger kalorienreiches zu entdecken, das nicht Magen, sondern Hirn füttert: Junge Südtiroler Literatur! Tatsächlich, es gibt sie. Und dann auch noch Lyrik. Suchen muss mensch heute, Freitag, um 20.00 Uhr im Buchladen Lana Am Gries. Wer hinhört, sollte sie auch finden.

Gleich drei junge Südtiroler geben Ihre Texte zum Besten: Gerd Sulzenbacher, Jahrgang 1993, und Matthias Vieider, Jahrgang 1990, und Arno Dejaco, Jahrgang 1976.

Gerd Sulzenbacher haben wir gefragt, was uns heute Abend erwartet.

Drei junge Südtiroler stellen Ihre Texte im Buchladen Lana vor. Wie ist diese Veranstaltung zustande gekommen?

Naja, hab den Paul letzten Sommer in Lana kennen gelernt, über’s Plaudern kam man dann eben auf junge Literatur zu sprechen, hier bei uns, er meinte dann, ob ich ein paar Leute näher kenn’ und ob wir mal was machen wollen. Da sind wir.

Was erwartet uns heute in Lana?

Die volle Dröhnung natürlich.

Und das sind sie:

Gerd Sulzenbacher, Jahrgang 1993:
man nehme alles auf … wirf die bedeutsamen Filter weg. fall um, beobachte den Gang des Hundes usw. und so fort. wer springt herum, mehr und weniger.
es geht immer um die einfachsten Sätze. immer drauf und dran sein, immer aufgekantet.
die Literaten sind gut sie aufzuschneiden, diese Organe sind brauchbar.
verlasse dich z.B. auf Schuhsohle, geh barfuss bspw., Haut wie Zehen, der Hund dreht eine kleine
Runde. bleib sitzen und die Empfindung sei prima und die Wirklichkeit.

Matthias Vieider, Jahrgang 1990
Weil es letztendlich doch um Sprache geht, wahrscheinlich, um Musik.
Weil: es sich darin ab-bildet, oder bildet, unentwegt. Weil daher die
Verwirrung, die notwendig ist, das Verdutzt-sein, Verblüfft-sein, das
Staunen, oder: Verstörung, die nett ist. Idyllen, vor denen man nicht
flüchten muss, Idyllen, vor denen man nicht fliehen muss.

Arno Dejaco, Jahrgang 1976
Als Buchstabenaneinander-Reiher im Wörter-Fluß findet sich Arno Dejaco ständig in
irgendwelchen Bild-Biotopen wieder. Spielend durchforscht er das Schriftgelände und dümpelt
rythmisch von Ast zu Ast. Mückenschwärme werden zu Silbergewittern. Die selben Silben zu
gelben Milben. Diese fressen das Laub bis zum Haus der Laus. Sie schlucken das L, und aus.

Foto: Gerd Sulzenbacher

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