Music

November 19, 2012

Golden Delicious mit neuem Album auf Südtirol-Tour und mit uns im Interview

David Leimstädtner

Nach einer kreativen Verschnaufpause von zehn Jahren veröffentlichen Golden Delicious dieses Jahr ihr neues Album magazine. Sie sind zu fünft, mit Tom Hölzl am Schlagzeug, Andreas Kienzl Gesang, Dieter Oberkofler am Bass, Kurt Pixner mit Gitarre und Martin Kristanell am Piano. Letzterer spricht mit uns im Interview über vergangene Jahre, Nebenprojekte, Vorbilder und dem Auslöser für magazine. Zu hören sind sie in nächster Zeit am 21. November um 21 Uhr im Batzenhäusl in Bozen und am 24. November in der Bar San Zeno in Naturns.

2002 habt ihr bereits ein Album namens doubt veröffentlicht: Wie unterscheidet sich dieses von dem neuen Album?

Martin Kristanell: Das Album doubt ist experimenteller angelegt, mehrere Stücke sind rein instrumental gehalten und das Gesamtbild ist sehr variantenreich und nicht wenig anspruchsvoll für den Hörer. Damals war es das Ergebnis von vier Jahren lustiger und kreativer Arbeit.

Was hat sich in diesen zehn Jahren getan?

Kurt Pixner (e-guitar) und Tom Hölzl (drums) haben mit Dieter Oberkofler (bass) die Led Zeppelin Coverband The Crunge gegründet und nach monatelangen Castings auch mit the voice Andi Kienzl. Der damalige Golden Delicious Bassist Charly Schatzer hat seine musikalische Laufbahn mittlerweile  beendet. Ich selbst habe mich in dieser Zeit vorwiegend mit Jazzpiano beschäftigt und in verschiedenen Formationen viel live gespielt. Ich war auch am Jazzkonservatorium in Trient mit Professore Roberto Cipelli, Pianist des Paolo Fresu Quintett.

Das Album betitelt sich magazine. Was wird darin verstaut oder wieder hervorgeholt?

magazine passt zu Golden Delicious natürlich wie die Faust aufs Auge. Dazu gäbe es mehrere Geschichten zu erzählen, wie zum Beispiel, dass unser Proberaum in einem ehemaligen Obstmagazin in eine Megazelle hineingebaut wurde, in der mit größter Wahrscheinlichkeit  auch Golden Delicious gelagert wurden oder, dass unser Songwriter Kurt im zarten Alter von 15–16 Jahren in einem ebensolchen gearbeitet hat, was Inhalt des Titelsongs magazine ist. Die Idee des Material Verstauens – in diesem Fall von musikalischem Gut – liegt auch nahe.

Bevor ihr wieder als Golden Delicious ins Studio gezogen seid, habt ihr als The Crunge Led Zeppelin gecovert. Inwiefern hatte diese Zeit und Erfahrung Einfluss auf die Tracks auf eurem neuen Album?

Bei The Crunge habe ich persönlich nicht mitgespielt, aber dass diese Erfahrung Früchte getragen hat, die ihrerseits im magazine gestapelt wurden, das ist fix.

Wer sind neben Led Zeppelin Einflüsse und Vorbilder? Und warum kehrt ihr jetzt wieder zurück zu Eigenem?

Vorbilder gibt es unzählige für jeden Einzelnen von uns, das hängt auch vom Instrument ab, das man spielt. Kurt und Dieter kommen von der Rockschiene, Tom hat sich auch mit Jazz beschäftigt, für mich, als Pianisten, gibt es die interessantesten Vorbilder im Jazz, Andi fühlt sich im Rock und Pop wohl. Kurt und ich waren auch schon bei doubt die beiden songwriter, wir haben das immer schon a bissl gmacht. Und wenn man Songs erfindet, dann möchte man diese irgendwann ausprobieren und eventuell aufnehmen.

Wie entsteht ein Track von Golden Delicious?

Bei doubt entstanden Stücke zum Teil auch während der Proben in Jam-Sessions und zum Teil wurden sie von Kurt oder von mir zu Hause vorbereitet. Bei magazine hatte Kurt das gesamte Material und ich das Stück Low Lights At The Parkside schon vorbereitet. Die Proben dienten, um die passenden Arrangements zu finden. Einiges Material wurde dadurch auch stark verändert, wie etwa Get Off oder Mean Old.

Eine Google-Suche nach Golden Delicious resultiert beinahe ausschließlich in Äpfeln. Soll der Name Verbundenheit zum Apfel lastigen Südtirol ausdrücken oder stehen dahinter andere Intentionen?

Auch da gäbe es mehrere Geschichten zu erzählen, wie zum Beispiel, dass der Name etwas sehr Schmackhaftes und Deliziöses ausdrückt, einfach einen sehr positiven Kontext vermittelt, oder, dass Golden Delicious im Apfelland ein Klischee- Begriff  ist und unsere Musik das wohl eher nicht ist. Eine Irritation also oder eine Erregung, um es mit T. Bernhard zu sagen.

Ihr seid mit eurem neuen Album gerade auf Südtirol-Tour. Wie wurde es bis jetzt vom Publikum aufgenommen? Auf welchen Auftritt freut ihr euch im Besonderen?

Der erste Auftritt im italienischen Kulturzentrum in Meran ist wirklich gut angekommen, wir hatten Spaß und haben sehr kompakt gespielt. Wenn der Verkauf von 30 CDs als objektiver Gradmesser dienen soll, dann ist es wohl ein Erfolg. Wir sind heiß auf die kommenden Konzerte!!

Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus?

Naja, mal sehen! Wir sind zur Zeit mit Leib und Seele dabei und haben a Hetz.  Vielleicht wird es ja doch a längere Gschicht

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.