Josef > Eat

September 6, 2012

Löffelweise Träume: …und dieser Geruch von frischem Waldboden…

Maximilian Lösch

Wir präsentieren eine neue Rubrik und laden von nun an regelmäßig unregelmäßig zu einer imaginären Reise ins kulinarische Südtirol. Doch lest selbst:

Ein kühler Sommertag…

Es hatte am Abend zuvor geregnet, die Luft war noch frisch, während die Sonne diesen angenehmen Schleier durch-brannte.
Zufällig oder viel mehr im torkelnden Ticken von Fingern, die über Tastaturen klicken, hatten wir uns zum Mittagessen getroffen.
Hinter mir Berge aus logischem Wahnsinn, Türme aus Papier, welche in ihrem Mahlen den Enthusiasmus fast aller verschlangen, ein kurzer Weg, warten, das Ticken der Digitaluhr auf meinem Mobiltelefon, flüchtige Blicke in viele Richtungen…
Alt bekannte Schritte und der Klang von Brillen, welche beim Sprechen mit-schwangen, tauchten auf , wir liefen durch Gassen, gepflastert mit silbernen Steinen und gelangten zu einem Ort wo des Weines Holzgefäß hoch an den Wänden stapelte. Kurz darauf saßen wir in einem Lokal zum Mittag essen. Viele Menschen eingehüllt in ihre durchsichtigen Mäntel aus Sorgen, Gedanken, dem “ich muss tun”… reger Betrieb, Kellner, welche sich durch die Tische schlängelten, in der Hast eines gewöhnlichen Wochentagsmittagsstresses.
Und da war er dieser Geruch von frischem Waldboden, wenn die Sonne wieder nach einem kurzen Sommergewitter scheint und sanft in der Luft des Lokals war.
Zwei Gläser Wein, ein interessantes Gespräch und des Körpers Wonne in Form zweier Teller standen bald auf dem Tisch.
Zwischen Reisen in die Ferne, Urlaubsträumen und Träumen von Schienen, welche in ihrem sinnvollen Sein stockten, entwickelte sich ein angenehmes Essen, der Duft von vielen Ge-mu(e)sen aus der neuen Welt, der Geschmack eines Mousses aus den Ländern, wo sich Berge bewegten, Olivenöl und gebackenes Getreide und dieser Duft von frischem Waldboden, der angenehm in der Luft lag.
Sobald das Essen perfekt war, also im klassischem Sinne abgeschlossen, erhoben wir unsere Gesäße und ließen der Welt nach einem Kaffee wieder getrennt die Möglichkeit uns zu überraschen.

Der Ort war verschleiert und doch da.

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.

Related Articles