Music

July 19, 2012

Distort @ Love Electro Festival: Last Chance, ihn in nächster Zeit in Südtirol zu sehen

Kunigunde Weissenegger

Ticktack ticktack, der Countdown läuft. Nur noch vier Tage bis zum großen Electro Festival am Samstag, 21. Juli 2012 in Franzensfeste. Neben Steve Aoki und weiteren knapp 20 DJs wird in der Festung auch Distort (Cultural Assault Records) den Mischpulten, Festungsmauern und dem Publikum einheizen. Wir hatten die Ehre, er hat uns einige Fragen beantwortet.

Distort, seit wann gibt es dich? Erzähl ein wenig von dir, der Gründung, warum?

Vor drei Jahren begann ich, vom Electro-Virus infiziert, mit einem guten Freund (Hybrid, der auch heute noch  bei Live-Auftritten immer dabei ist) die Partys der näheren Umgebung mit einem knarzigen, verzerrten Sound zu beschallen, wie man ihn in keinem der gängigen Clubs zu hören bekam. Aus diesen Erfahrungen wuchs der Wunsch in mir, eigene Tracks zu produzieren. Der Name „Distort“ entstand und die Produktionen  verlagerten sich bald von Electro zum  langsameren und brachialeren Dubstep.  Bald fanden auch erste Remixes Aufmerksamkeit im Internet und die Live-Premiere (in der Halle 28 in Bozen) ließ nicht lange auf sich warten.
Heute war Distort, als Teil die Lokalmatadore des Bozner Labels Culture Assault, bereits in allen wichtigeren Diskotheken Südtirols zu hören, und kann  auf eine lange Reihe von Originalen und Remixes zurückblicken. (Nachzuhören auf soundcloud.com/dada164.)

Was bedeutet dir das Auflegen? Was willst du dem Publikum mitteilen? Oder nichts?

Das Auflegen entlohnt einem immer wieder für schlaflose Nächte voller Herumschrauben an den letzten Produktionen. Vor allem direkt die Möglichkeit, die Reaktionen des Publikums auf  eigene Tracks zu erleben, ist fantastisch.
Mitteilen möchten wir vor allem gute Feier-Stimmung, aber vielleicht auch dem einen oder anderen die Ohren für musikalisches Neuland öffnen.

Mit wem möchtest du einmal zusammen arbeiten?

Vor allem die Zusammenarbeit mit einer Metal-Band würde mich reizen, da Dubstep und Metal meiner Meinung nach mit ihrer Energiegeladenheit und dem abrupten Rhythmenwechsel sehr gut kompatibel sind. – Wie auch das Final Collapse Festival in Brixen immer wieder eindrucksvoll beweist. Betrachtet man die Pogo-tanzende Menge und die im Takt geschwungenen Köpfe bei einem unserer Auftritte, könnte man leicht den Eindruck gewinnen, sich auf einem Metal-Konzert zu befinden.

Was verzerrst und verdrehst du?

Bei Remixes zerre ich die Stimmen der  Originaltracks aus ihrem ursprünglichen Melodie-Umfeld in komplette neue Klanggerüste und so wird nicht selten aus einem seichten Pop-Geträllere ein energiegeladener Dubstep-Track mit Dancefloor-Potenzial.
Bei der härteren Schiene meiner Produktionen, die vor allem auf die Live-Auftritte ausgerichtet ist, wird der Bass, als zentrales Element der Electronic Dance Music, durch Unmengen von Effektgeräten und verzerrenden Verstärkern gejagt, um einen einzigartigen, breiten Sound zu erschaffen.

Neben dir, mit dir wird kommenden Samstag auch Steve Aoki in der Franzensfeste auflegen. Was bedeutet es dir, auf so einem Festival aufzulegen und besonders zusammen mit weltbekannten DJs?

Auf dem Love Electro Festival zu spielen ist immer etwas Besonderes. In den letzen zwei Jahren hat es sich zu einem der größten und wichtigsten Musik-Events in Südtirol hochgearbeitet und muss mit seinem Line-Up auch keine internationalen Vergleiche scheuen. In der Franzensfeste auflegen hat schon auch einen besonderen Reiz, allein von der Location her.

Wie geht es mit Distort weiter? Projekte?

In Kürze werden 3 Originaltracks von mir auf einer Compilation von Culture Assault Records erscheinen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die jungen Südtiroler Dubstep-Schrauber auf einem Free Download-Release zu vereinen.
Im September nächsten Jahres werde ich nach Rotterdam ziehen und daher wahrscheinlich nicht mehr so oft in Südtirol zu hören sein, wie es in letzter Zeit möglich war. Danke an dieser Stelle an alle, die dies ermöglicht haben.) Aber durch das Internet wird man auch in Zukunft in Südtirol noch von mir hören.

Letzte Frage: Wohin geht es mit der Musik in Zukunft? Was denkst du, hören wir in 20–30 Jahren? Und: wo möchtest du hin?

Ich werde sicher dabei bleiben Musik, zu produzieren, auch wenn sich die Art dieser sicherlich verändern wird. Bereits jetzt beschränke ich meinen musikalischen Output nicht bloß auf Dubstep, sondern produziere z. B. auch  melodische Electronic-Tracks, technoiden Electro, harten Crossbreed…
Ich versuche Musik zu machen, die mich selber anspricht, und solche wird man wohl auch in 20 Jahren noch von  mir hören. Was genau das dann ist und wohin ich mit meiner Musik noch kommen werde, wird wohl nur die Zukunft zeigen.

Foto (c) who cares photo 

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