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May 12, 2012

Von Burgeis zum Bergsee und Fischgader

Franz

 Im oberen Vinschgau duckt sich Burgeis mit seinen verschachtelten Häusern an den Höhenzug des Watles, beschützt vom wuchtigen Kloster Marienberg und der Fürstenburg. Unser Ziel ist der Berghang hinter dem Dorf, mit seinem kleinen See und einem einsamen Gehöft auf weiten Wiesen.

Am Nordrand von Burgeis zweigt der Weg 3 von der Dorfstraße nach Westen ab. Ein alter Plattenweg führt aufwärts auf einen mit Berberitzenbüschen bestandenen Hügel zu. Von dort werden im Fasching beim Brauch des Scheibenschlagens die glühenden Holzscheiben zu Tal geschleudert, wovon herumliegende verkohlte Holzstückchen zeugen. In der Senke hinter dem Hügel liegt der kleine Bergsee (1.365 m, 30 Minuten), der mit Tisch, Bank und einem Brunnen zur Rast einlädt. Vom Westufer ausgehend mündet Steig Nr. 4 bald in einen Forstweg, der stetig bergan führt um dann, mit Nr. 5 markiert, rechts eben abzuzweigen. Damit ist der Anstieg geschafft. Nach einer Lichtung erreichen wir über einen Forstweg die Loadwies Tschött, einen hübschen Teich mit einer guten Quelle, und kurz danach das weite, ebene Wiesengelände von Fischgader (1.588 m, 1½ Stunden ab Burgeis). Diese ehemalige Besitzung von Kloster Marienberg mit den zusammenhängenden schindelgedeckten Holzhäusern und der kleinen Kirche wirkt wie ein idyllisches Dörfchen – schade, dass es anscheinend dem Verfall preisgegeben ist. Wir genießen die herrliche Aussicht über die Malser Heide und halten uns an die alte Zufahrt, die zwischen Kirchlein und Häusern durchführt: Vorbei an Lärchen folgt diese einem kleinen Tal und strebt steil der Talsohle zu; letztere ist in 20 Minuten erreicht. Der Radweg führt in ca. 30 Minuten zurück nach Burgeis. Unterwegs gibt es keine Einkehr, dafür in Burgeis mehrere Gasthäuser.

Infos in Kürze
Leichte Halbtageswanderung, keine Einkehr am Weg, aber viele schöne Picknickplätze. Ausgangspunkt: Burgeis, 1.237 m, 480 Höhenmeter, 2½ Stunden Gehzeit.

Einkaufstipp
Mit Leib und Seele steht Helga Habicher-Marth hinter und in ihrem Hofladen im nahen Schleis: Korn aus eigenem Getreideanbau, Fleisch und Milchprodukte ergänzen sich hier mit herrlichen Kirschen, Äpfeln und Birnen, mit Fruchtaufstrichen (auch ohne Zucker) und Backwaren. Hofführungen werden angeboten, und Schulklassen haben die Möglichkeit, beim Teigkneten und Brotbacken dabei zu sein. Migihof, Familie Marth, Schleis 2, 39024 Mals, Tel. 0473 830119.

Einkehrtipps
Schlossbar: Der engagierte Wirt serviert gute Nudelgerichte, Speck und ausgewählte Weine und unterhält seine Gäste mit flotten Sprüchen. Burgeis 183, 39024 Mals, Tel. 0473 831559, Di Ruhetag
Gasthof zum Mohren: Der historische Gasthof hat sich zwar zu einem effizienten Hotel gewandelt, in der alten Gaststube sind aber Passanten immer willkommen und können sich auch außerhalb der üblichen Essenszeiten auf kleine, warme Tiroler Gerichte freuen.
Familie Theiner, Burgeis 81, 39024 Mals, Tel. 0473 831223, www.mohren-plavina.com, Di und Mi-Mittag geschlossen

In eurer Lieblingsbuchhandlung findet ihr die ungekürzte Fassung mit weiteren Einkaufs- und Einkehrtipps im Buch:
Oswald Stimpfl
Südtirol für Genießer
Wandern, entdecken, verkosten
Folio Verlag (Bozen/Wien 2009)

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